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200.000 Euro für die Jade Hochschule

Innovative Lehr- und Lernkonzepte werden gefördert

Wilhelmshaven.Oldenburg.Elsfleth. Die Jade Hochschule konnte sich nun im Förderprogramm Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation Plus (2023/24) erfolgreich zeigen. Insgesamt fünf Projekte werden an der Jade Hochschule mit einem Gesamtvolumen von rund 200.000 Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Prof. Dr. Frank Schmitt erhält für das Modul Gestaltung 1 und 2 beziehungsweise das Fach Architekturgeometrie 49.278 Euro. In den vergangenen Jahren wurden diese Kurse am Fachbereich Architektur regelmäßig um digitale Elemente ergänzt. In einem nächsten Schritt sollen nun zum einen die digitalen Inhalte des Kurses erweitert, vor allem aber didaktisch-methodische Kursbausteine entwickelt werden, die das Lernen und Lehren in großen Kohorten transparenter und effizienter gestalten – mit einem Schwerpunkt auf dem selbstbestimmten Lernen. Ein Fokus liegt dabei auf neuen Methoden digitaler Leistungsprüfung. Hier gilt es, das Potential einer automatisierten Evaluation für digitale Lösungen zu nutzen. Als wichtige technische Grundlage möchte Schmitt daher eine Software-Lösung entwickeln, die einen Abgleich der individuellen Ergebnisse mit einer Musterlösung „per Knopfdruck“ ermöglicht. Dieses Werkzeug wird gleichzeitig das Problem von Plagiaten unterbinden helfen.

Prof. Dr. Michael Klafft kann für sein Modul Einführung in die Wirtschaftsinformatik 27.363 Euro einsetzen. Ziel des Projekts ist es, Studierenden des ersten Semesters frühzeitig die interdisziplinären Zusammenhänge ihres Studienganges Wirtschaftsinformatik aufzuzeigen und anhand konkreter Projekte zu demonstrieren, wie sich einzelne Bausteine im Studienverlauf zusammenfügen. Ein weiteres Ziel ist es, die Kommunikation der Erstsemesterstudierenden mit erfahrenen Studierenden zu fördern.

Rund 200.000 Euro werden nun an allen Studienorten der Jade Hochschule eingesetzt, um innovative Lehr- und Lernkonzepte zu entwickeln. (Foto: Jade HS/Bonnie Bartusch)

Erreicht wird dieses Ziel dadurch, dass die Studienanfänger in Projekten höherer Semester bereits erste Aufgaben aus dem Softwareentwicklungsprozess mit übernehmen. Realistisch können hierbei Zuarbeiten im Rahmen der Anforderungsanalyse und gegebenenfalls der Konzeption der Benutzerschnittstelle sowie im Zusammenhang mit der Ergebnispräsentation von den Studienanfängern geleistet werden.

Die Einbindung der Studienanfänger_innen in die Projekte der höheren Semester fördert die Studierfähigkeit durch die Vermittlung von Kontakten zu erfahreneren Studierenden und den semesterübergreifenden Informationsaustausch. Verbessert geschult werden dabei insbesondere die integrativen Denk- und Arbeitsweisen der Wirtschaftsinformatik sowie benötigte Soft-Skills.

Am Fachbereich Seefahrt und Logistik waren Prof. Dr. Jens Mehmann und Christian Jauernig erfolgreich. Für ihre Module Lager- und Layoutplanung und Internationales Qualitätsmanagement beträgt die genehmigte Fördersumme 45.099 Euro. Mehmann und Jauernig wollen freie und multimediale Lehr- und Lernmaterialen erarbeiten. Im Fokus der Betrachtung steht die Entwicklung von VR/AR-Modellen zur kompetenzbasierten Lehre unter Berücksichtigung eines anwendungsorientierten Umfeldes durch die Integration von Praxispartnern. Ziel ist es, eine realitätsnahe und anwendungsorientierte Lehre abzubilden, was mit den technologischen Möglichkeiten des VR/AR-Ansatzes gewährleistet ist. Dieser Anspruch soll durch einen stärkeren Praxisbezug, durch eine konsequentere Digitalisierung in Form von VR/AR-Modellen und durch eine Integration der angewandten Forschung und der fallstudienbasierten Lehre erreicht werden.

Fachbereichsübergreifend waren Prof. Dr. Olena Kuzmicheva und Prof. Dr. Frank Wallhoff erfolgreich. Für das neue Modul Nutzerzentrierte Robotik-Entwicklung in der angewandten Pflege erhalten sie 49.800 Euro. Das Vorhaben fokussiert auf die Entwicklung eines interdisziplinären Metamoduls, das Studierende der angewandten Pflegewissenschaften mit den Studierenden von ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen zusammenbringt. Inhaltlich wird im Rahmen der hier zu entwickelnden Veranstaltung der Einsatz robotischer Systeme in der Pflege behandelt. Die Entwicklung solcher Systeme erfordert in der Regel ein effektives Zusammenarbeiten von Ingenieur_innen, dem Pflegepersonal und schlussendlich auch der zu pflegenden Person als Endnutzer. Die Studierenden der Pflegewissenschaften sind mit den ethisch-soziologischen Aspekten der Pflege bestens vertraut und kennen die typischen Einsatzszenarien und die nutzungsspezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen ausführlich. Im Gegensatz dazu, kennen die Studierenden der technischen Fachrichtungen die zahlreichen Funktionalitäten und Vorteile der Robotertechnik, die gerade bei körperlich belastenden oder routinierten Aufgaben Abhilfe schaffen können. Die angehenden Ingenieur_innen sind dabei in der Lage, die Roboter entsprechend zu programmieren und nutzungsgerecht einzurichten. Ihn fehlen aber wiederum häufig die Erfahrungen mit den ethisch-soziologischen Aspekten, da diese in der ingenieurstechnischen Ausbildung nicht im Fokus stehen und nur eingeschränkt behandelt werden. Das Modul soll daher die Lücke zwischen diesen beiden Aspekten schließen und den Studierenden verschiedener Ausrichtung den Erwerb interdisziplinärer Kompetenzen ermöglichen.

Prof. Dr. Martin Hansen konnte mit seinem Antrag für die Module Psychoakustik 1 und 2 überzeugen. 26.680 Euro kann er nun einsetzen, um für die beiden Pflichtmodule im Studiengang Hörtechnik und Audiologie eine neue Software für die Studierenden zu entwickeln, mit der sie eigene Hör-Experimente durchführen. Diese sind ein wichtiger Teil zur Erreichung der Kompetenzziele. Der Fokus der Experimente in diesen beiden Lehrveranstaltungen liegt dabei auf der Psychoakustik, also auf dem Zusammenhang zwischen der (subjektiven) Hörwahrnehmungsleistung und den physikalischen Parametern des akustischen Stimulus. Die Erstellung einer vollständigen Software zur Experiment-Steuerung übersteigt die Fähigkeiten der Studierenden am Beginn der Psychoakustik-Lehrveranstaltungen deutlich. Dieser Anteil wird den Studierenden durch die neue Software-Umgebung abgenommen. Die Studierenden müssen dann nur noch die für ihr Experiment spezifischen akustischen Stimuli und gegebenenfalls kleine Anpassungen bei der Durchführung selbst entwickeln und programmieren. Zusammen mit ausleihbaren Soundkarten und Kopfhörern lassen sich die Hörexperimente dann in der Hochschule oder auf einem eigenen Computer in ruhiger Umgebung zu Hause durchführen.

Zum Programm

Die Auswahlentscheidung für die im Rahmen des Programms eingereichten Projekte wurde in einem von der ZEvA organisierten Verfahren getroffen. Es wurden insgesamt 122 Projekte eingereicht. Davon wurden 60 zur Förderung vorgeschlagen. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ist den Empfehlungen gefolgt. Jedes Projekt wurde von einem Studierenden, einem Professor beziehungsweise einer Professorin und einer Hochschuldidaktikerin beziehungsweise einem Hochschuldidaktiker nach folgenden Kriterien begutachtet:

  • Beitrag zur Unterstützung der Studierenden beim Studienbeginn
  • Beitrag des Projekts zur Verbesserung der Lehr- und Prüfungsqualität
  • Innovationscharakter und Entwicklungspotenzial der Projektidee (gegebenenfalls in Bezug auf die jeweilige Fachkultur)
  • Nachhaltigkeit der Projektidee über den Förderzeitraum hinaus und gegebenenfalls Einordnung in das Gesamtkonzept der jeweils beteiligten Fakultät(en)
  • Berücksichtigung kompetenz- und lernzielorientierter Prüfungsformate für eine kompetenzorientierte Lehre
  • Realisierbarkeit des Projekts unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen
  • Überprüfung des Projekterfolges durch geeignete Qualitätssicherungsmaßnahmen
  • Beteiligung der hochschulinternen Expert_innen für die Sicherung und die Entwicklung der Qualität in Studium und Lehre (möglichst sowohl im Vorfeld als auch bei der Umsetzung)

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