ADA, das steht für Ankommen – Dabeibleiben – Aufbrechen. Ein guter Einstieg ins Studium, das nötige Durchhaltevermögen und der Aufbruch in eine neue Lebensphase - in den entscheidenden Phasen des Studiums setzt das Lehr- und Lernzentrums mit dem Programm ADA nicht nur darauf, Wissen zu vermitteln, sondern Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern und zu begleiten.
Beispielhaft umgesetzt wird ADA im Fachbereich Management, Information, Technologie von Marlen Jähnert, Kulturwissenschaftlerin und Lerncoach im Lehr- und Lernzentrum sowie Dr. Melanie Hellwig, Studiengangsmanagerin im Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus.
Die Jade Welt (JW) fragt nach...
JW: Das Programm ADA läuft jetzt seit zwei Jahren und verspricht „Rückenwind“ im Studium. Was ist die Idee dahinter?
Jähnert: Studierende stehen vor verschiedenen Herausforderungen, die ihr Studium und ihre persönliche Entwicklung beeinflussen können. Diese Herausforderungen können natürlich je nach Individuum, Studiengang und Lebenssituation variieren.
In unserer Beobachtung sind die Belastungen für Studierende in den letzten Jahren gestiegen. Darauf wollten wir reagieren.
Wir haben im Lehr- und Lernzentrum bereits eine breite Palette an Angeboten, um dem zu begegnen. Wir wollten hier aber etwas Neues ausprobieren. Außerdem sind wir als Hochschule natürlich auch immer verpflichtet, die Studierenden gut durch das Studium und zum Abschluss zu bringen. So ist ADA als Pilot im FB Management, Information, Technologie entstanden.
Hellwig: Wir haben zwei Phänomene beobachtet. Zum einen bringen die Studierenden weniger Fähigkeiten zum selbstorganisierten Lernen mit, und zum anderen nehmen genau die Studierenden, die Hilfe benötigen, diese nicht in Anspruch. So haben wir gemeinsam mit den Kolleginnen aus dem Lehr- und Lernzentrum ein Konzept entwickelt, welches einige Pflichtveranstaltungen für alle Studierenden beinhaltet und darauf aufbauend weitere Angebote innerhalb von Lehrveranstaltungen in unserem Studiengang, so dass ein niedrigschwelliger Zugang zu Unterstützungsangeboten gegeben ist.
Hellwig: Die familiären Strukturen an der Hochschule bieten sich sehr gut hierfür an. Wir entwickeln gemeinsam Angebote, die maßgeschneidert in die verschiedenen Studiengänge unseres Fachbereichs integriert werden.
Im Studiengang Medienwirtschaft & Journalismus gibt es beispielsweise eine Einheit zum Thema Gehirn, Lernen und Motivation in dem Modul Psychologie oder Studierende bereiten sich auf Bewerbungsgespräche für ihr Praxissemester vor oder aber beschäftigen sich mit ihren Wertvorstellungen und Zukunftsplänen im Rahmen eines Tagesworkshops.
JW: Wie sieht ein typischer Ablauf aus?
Hellwig: Im ersten Semester Medienwirtschaft & Journalismus gibt es zwei Angebote innerhalb von Lehrveranstaltungen, die eher informativen Charakter mit kleinen Übungen beinhalten. Hier geht es um Zeit- und Selbstmanagement und darum, wie das Gehirn am besten lernt. Zum Ende des Semesters machen wir dann einen Boxenstopp zum Thema Prüfungsphase, der in lockerer Atmosphäre und mit kleinen Übungen die Studierenden auf ihre erste Klausurenzeit vorbereitet. Hier ist es uns besonders wichtig, dass die Studierenden sich untereinander Tipps und Impulse geben, aber auch, dass wir für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen. Weiter geht es direkt zu Beginn des zweiten Semesters mit einem Boxenstopp Reflexion Prüfungszeit, der den Studierenden helfen soll, die eigenen Erfahrungen in der nächsten Prüfungsphase umzusetzen. Wir hoffen, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt die hilfebedürftigen Studierenden soweit sensibilisiert sind und so viel Vertrauen in die Kolleginnen vom Lehr- und Lernzentrum haben, dass sie die Angebote dort in Anspruch nehmen. Es folgen weitere Boxenstopps im zweiten, fünften und siebten Semester.
Jähnert: Bei Stress, Angst und Nervosität zeigen wir zum Beispiel Atemübungen und Möglichkeiten, eine kurze Pause mit Bewegung und Klopfübungen zu machen. Bei Fragen zu klugem Lernverhalten stellen wir die Pomodoro-Technik und weitere Möglichkeiten der Zeiteinteilung vor. Und für den Umgang mit Konflikten in Gruppen beschäftigen wir uns mit Wegen der verbindenden Kommunikation.
JW: Was kam bei den Studierenden besonders gut an?
Jähnert: Besonders gut kommt es an, wenn die Studierenden in lockerer Atmosphäre die Angebote ausprobieren und sich in der Gruppe dazu austauschen können. So können die Stärken der Einzelnen deutlich werden und es entstehen Möglichkeiten gemeinschaftlich zu lernen.
JW: Wie geht es mit ADA weiter?
Jähnert: Im März findet der nächste Boxenstopp statt. Generell freuen wir uns auch, wenn uns weitere Lehrende aus den anderen Fachbereichen ansprechen. Gemeinsam entwickeln wir dann ausgehend von den Lehrveranstaltungen ein Format, das Lehrenden hilft, mit Ihren Studierenden ins Gespräch zu kommen. So haben Studierende und Lehrende frühzeitig die Chance zu erfahren, wo es Dinge gibt, die den Studienerfolg behindern und können gemeinsam Lösungen dafür finden.