Nach einem erfolgreichen Schulabschluss stehen viele direkt vor der Wahl: Fange ich eine Ausbildung oder ein Studium an? Einige möchten diese Entscheidung nicht direkt treffen und legen erstmal ein Gap Year ein oder verpflichten sich bei der Bundeswehr. Dass man sich nicht sofort festlegen muss, sondern auch nach der Dienstzeit noch ein Studium beginnen kann, welche Voraussetzungen es hierfür gibt und wie dieses abläuft, wird im neu eingeführten Vorbereitungslehrgang ‚Studieren nach der Bundeswehr‘ erläutert.
Eigentlich sollte der Kurs der Zentralen Studienberatung (ZSB) bereits zu Beginn des Sommersemesters starten, aufgrund eines Corona-bedingten Aufschubs fand die erste Präsenzphase des Lehrgangs jedoch erst vergangene Woche statt. An drei Tagen referierte Tina Krentz von der ZSB über Themen wie Wissenschaftliches Arbeiten oder Lerntechniken und stellte den zwölf studieninteressierten Soldatinnen und Soldaten den Campus in Wilhelmshaven vor. „Wir haben überhaupt erst wieder das Lernen gelernt. Nach einer längeren Dienstzeit ist das schon ein extremer Umschwung“, erinnert sich der dreißigjährige Marinesoldat Kevin Schröder.
Diejenigen, die noch nicht genau wussten, in Richtung welchen Studiengangs es gehen soll, wurden diesbezüglich beraten. „Die Interessierten werden engmaschig betreut und haben auch die Möglichkeit, zum Beispiel im Rahmen des Programms ‚Gast für einen Tag‘ die Hochschule und die verschiedenen Studiengänge näher kennen zu lernen“, so Krentz.
Im Anschluss an diese erste Präsenzphase findet das Online-Modul ‚Wissenschaftliches Arbeiten‘ unter Leitung von Michael Jonitz statt. Die Studieninteressierten haben die Möglichkeit, in diesem Modul eine Abschlussprüfung abzulegen und sich ihre Leistung in Form eines Zertifikats bestätigen zu lassen. Diese können sie sich bei einem möglichen Studienbeginn anrechnen lassen, sodass sie das Modul ‚Wissenschaftliches Arbeiten‘ im Studium nicht mehr belegen müssen. Bis zum Abschluss des Kurses Mitte September, pünktlich zum Semesterbeginn, findet noch eine weitere Präsenzphase an der Hochschule statt - alles andere wird online abgewickelt. Diese flexible Auslegung ist besonders wichtig, da die Teilnehmenden alle berufstätig sind.