Die Arbeiten am neuen Zentrum für Marine Sensorik (ZfMarS) der Universität Oldenburg schreiten voran: Am Studienort Wilhelmshaven des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) ist heute in Anwesenheit von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt worden. Die Fertigstellung ist für Dezember 2020 geplant. Bereits seit zwei Monaten wird für das neue Zentrum gebaut, die Gesamtkosten liegen bei knapp fünf Millionen Euro. Sie werden je zur Hälfte von der Universität und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Die Einrichtung arbeitet eng mit der Jade Hochschule und der regionalen Industrie zusammen.
„Die Universität Oldenburg hat sich durch ihre Forschungsschwerpunkte in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung einen exzellenten Ruf erarbeitet. Mit dem neuen Zentrum für Marine Sensorik wird die Hochschule auf ihrem Weg zu einem bedeutenden Standort der Meeres- und Klimaforschung weiter gestärkt“, erklärte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler anlässlich der Grundsteinlegung. Die hier verfolgte, anwendungsorientierte Forschung, die direkt der nachhaltigen Nutzung von Energie- und Rohstoffreserven oder der erhöhten Umweltsicherheit von Seetransporten diene, leiste einen wichtigen Beitrag zur Lösung aktueller Fragestellungen unserer Zeit, so der Minister weiter.
Der Anbau schließt sich in nordöstlicher Richtung an das bisherige Gebäude an und erweitert den ICBM-Standort an der Schleusenstraße um etwa 600 Quadratmeter Nutzfläche. „Das neue Zentrum für Marine Sensorik bietet Platz für mehr als 20 Wissenschaftler und Ingenieure, die gemeinsam an der Entwicklung automatisierter und smarter Sensorsysteme arbeiten werden und damit unsere interdisziplinäre Forschung in den Meereswissenschaften weiter stärken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper.
Die wissenschaftliche Leitung des ZfMarS liegt in den Händen von Prof. Dr. Oliver Zielinski, Vertreter ist Prof. Dr. Oliver Wurl. „Für unsere Forschung benötigen wir eine flexibel gestaltbare Umgebung, die unterschiedlichste Versuchsanordnungen erlaubt“, betont Zielinski. Bedingungen, die der Neubau in jeder Hinsicht erfüllt: Im Dachgeschoss ist eine große Versuchsfläche mit Wassertanks und anderen Großgeräten geplant. Auf beiden Seiten des Gebäudes können große Schiebefenster geöffnet werden, um Fernerkundungsverfahren zu testen. Im Unter- und Erdgeschoss entstehen Werkstätten und Labore, während der erste Stock Büro- und Besprechungsräume sowie ein Lagezentrum für die verschiedenen weltweit aktiven Messplattformen des ICBM beherbergt.
Das Zentrum für Marine Sensorik hat am 1. Januar 2017 seine Arbeit aufgenommen. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher entwickeln besonders robuste marine Sensoren und erforschen beispielsweise, wie autonome Systeme effektiver vor den Folgen durch Bewuchs geschützt werden können. Zudem arbeiten sie an smarten Messvorrichtungen, etwa, um Plastik oder Ölverschmutzungen aus der Ferne überwachen zu können.