„Junge Frauen unterstützen, Berufe jenseits des Geschlechterdenkens zu wählen“

Absolventinnen des Niedersachsen-Technikums erzählen von ihren Erfahrungen

Das Niedersachen-Technikum dient dazu, jungen Frauen nach ihrem Abitur eine Orientierung im MINT-Bereich zu bieten. Ein halbes Jahr lang nahmen sechs Technikantinnen an diesem Programm teil. Sie berichteten am gestrigen Dienstag vor Unternehmensvertreter_innen und Hochschulangehörigen im Lichthof am Studienort Oldenburg von ihren Erfahrungen in den Unternehmen und an der Jade Hochschule.

Berufe jenseits des Geschlechterdenkens wählen

Vera Sasse, Koordinatorin des Niedersachsen-Technikums, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte alle Teilnehmer_innen. Dörte Schneider, die Gleichstellungsbeauftragte an der Jade Hochschule betonte in ihrer Rede die Wichtigkeit von Programmen wie dem Niedersachsen-Technikum für die Gleichstellung von Frauen. Dabei bezog sie sich besonders auf die berufliche Ungleichbehandlung von Frauen und auf geschlechtertypische Studiengänge und Berufswege. Denn trotz der Tatsache, dass inzwischen mehr Frauen als Männer das Abitur abschließen und studieren, bleibe der hohe Männeranteil in MINT-Studiengängen bestehen. „Projekte wie das Niedersachsen-Technikum unterstützen Mädchen dabei, jenseits dieses eingefahrenen Geschlechterdenkens, Berufe auszuwählen“, erklärt Schneider. Dabei solle für die jungen Frauen die Möglichkeit geschaffen werden, ihren Beruf nach ihren individuellen Stärken zu wählen.

Technikantinnen verschaffen Blick hinter die Kulissen

Im Anschluss begann das Hauptprogramm der Veranstaltung: Die Technikantinnen präsentierten ihre Eindrücke, die sie während des Programms in den Unternehmen und an der Hochschule sammeln konnten. Eine der Absolventinnen des Niedersachsen-Technikums ist Elena Ernstorfer. Sie berichtete von ihrer Arbeit bei der NWP Planungsgesellschaft mbH und den Vorlesungen des Studiengangs Bauingenieurwesen. In dem Unternehmen hatte sie an verschiedenen Projekten mitgewirkt. Eines davon war die Dorfentwicklung der Dorfgemeinschaft Krummhörn im Friesland. Abschließend stellte sie als positiven Faktor des Technikums die Kombination aus der praktischen Erfahrung im Betrieb und dem theoretischen Wissen aus der Hochschule in den Vordergrund. Sie wird im morgen startenden Sommersemester ein Studium an der Jade Hochschule beginnen.

Abiturientinnen Orientierung geben

Der Großteil der Technikantinnen hat sich, wie Elena, für ein Studium entschieden. Trotzdem wurde durch die Präsentationen klar, dass es nicht das Hauptziel des Niedersachsen-Technikums ist, die jungen Frauen für ein Studium an der Jade Hochschule zu begeistern. Stattdessen liegt der Fokus des Programms darauf, den Abiturientinnen eine Orientierung zu geben. „Das Programm war ein guter Einblick für mich. Mir hat allerdings der Studiengang nicht so gefallen und deswegen werde ich eine Ausbildung beginnen. Die praktische Arbeit im Betrieb hat mir einfach mehr gefallen“, erzählt Lisa Grabert, die ein Praktikum bei der Strabag AG hinter sich hat.

Abschließende und dankende Worte fand Prof. Dr. Andrea Czepek, die Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Jade Hochschule. Damit leitete sie das anschließende Get-together bei einem kleinem Buffet ein.

 

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