Wilhelmshaven. Die Meerestechnik ist eine der Schlüsselkomponenten des norddeutschen Raumes. Als etablierte Querschnittsbranche der deutschen Wirtschaft trägt die Meerestechnik mit über 34 Milliarden Euro zum ökonomische Gesamteffekt bei. Mit einer resultierenden Wertschöpfung von 12,9 Milliarden Euro sorgt sie für etwa 180.000 Arbeitsplätzen in Deutschland wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in einer Untersuchung aus dem Jahr 2021 herausfand. Meerestechnik selbst ist dabei der Überbegriff für die ingenieurstechnische Tätigkeit in unterschiedlichen marinen Sektoren. Hierzu zählen beispielsweise Meeresforschung, Windkraft, Exploration, Küstenzonenmanagement, Umweltschutz, Marikultur oder Polar- und Sicherheitstechnik. Diese Sektoren benötigen in zunehmendem Umfang hochspezialisierte Fachkräfte. Diesem steht der aktuell kontinuierliche Rückgang der Studierendenzahlen in den Ingenieurswissenschaften gegenüber. Hiervon ist auch die Meerestechnik im norddeutschen Raum betroffen.
Um den Bekanntheitsgrad dieser Branche und ihrer Ausbildungswege zu stärken, haben der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, Umweltminister Olaf Lies, der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste Gerd-Christian Wagner und Prof. Dr. Jan Schulz von der Jade Hochschule ein erstes Gespräch geführt. Es soll an einem gemeinsamen Konzept für eine bessere Sichtbarkeit dieses wichtigen Zweiges gearbeitet werden. Bereits im September hat der Ministerpräsident dazu das ICBM der Universität Oldenburg besucht, um sich über verschiedene Aspekte der Meerestechnik zu informieren.
Vor diesem Hintergrund kooperiert die Jade Hochschule am Campus Wilhelmshaven mit der Universität Oldenburg auf dem Feld der maritimen Technologien. Hierdurch ist ein einzigartiges Ausbildungskonzept entstanden. So bietet die Jade Hochschule seit dem Wintersemester 2010/11 den Bachelor-Studiengang Mechatronik mit der Studienrichtung Meerestechnik, sowie seit 2012/13 den Bachelor-Studiengang Meerestechnik an. Die mit dem Standort verbundene Charakteristik prägt hier die Grundlage für Forschung und Lehre rund um den marinen Campus. Es handelt es sich um marin-orientierte Ingenieursstudiengänge, welche Elemente der Mechanik, Elektronik, Informatik und Robotik in einem anwendungsbezogenen Rahmen vereinen. Dies bildet die Grundlage für komplexe Spezialisierung, von automatisierten Systemen im marinen Aktionsraum bis hin zur Erfassung von zentralen aquatischen Messgrößen. Eine Fortsetzung des Studiums im weiterführenden Master-Studiengang Marine Sensorik an der Universität Oldenburg rundet die wissenschaftliche Qualifikation der Absolventen umfassend ab. Bei entsprechender Qualifikation kann dieser Weg bis zur Promotion in den Meereswissenschaften führen.
Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.