Technik geht baden und der Haifisch in die Luft
Jade Hochschule mit zwei spannenden Exponaten auf der Hannover Messe
Die Entwicklung kostengünstiger und variabel einsetzbarer Technologien für den Unterwassereinsatz im Kontext autonomer maritimer Systeme ist Ziel eines mehrjährigen Forschungsvorhabens. Erste Ergebnisse zeigte das Projektkonsortium nun auf dem Niedersachsen-Stand auf der Hannover Messe. Das als Versuchsplattform genutzte Unterwasservehikel wurde dafür kurzerhand in ein 1200 Liter fassendes Aquarium versenkt und erwies sich als absoluter Publikumsmagnet. „Das ist natürlich prima, dass unser Exponat auf so große Resonanz stößt“, freut sich der wissenschaftliche Mitarbeiter, Robin Rofallski. Er ist in dem Projekt für die Ausstattung des Unterwasserfahrzeugs mit Kameras zuständig. Diese sind die Grundlage dafür, dass das Fahrzeug seine Umgebung dreidimensional erfassen und sich somit später autonom im Wasser orientieren kann. Ein Verfahren, was unter Wasser eine große Herausforderung darstellt. Dass es funktioniert, zeigte Rofallski an einem Monitor, auf dem die dreidimensionale Erfassung von im Aquarium versenkten Betonkörpern live angezeigt wurde. Das aus dem niedersächsischen VW-Vorab geförderte Vorhaben eitams besteht insgesamt aus fünf Teilprojekten und läuft noch bis Ende 2020.
Der "Riblet-Effekt"
Haifische minimieren durch eine rillenförmige Struktur ihrer Schuppen den Strömungswiderstand beim Schwimmen. Dieser „Riblet-Effekt“ ist seit mehr als 60 Jahren bekannt und findet in der Industrie Anwendung bei der Beschichtung von Oberflächen, etwa um Fahr- und Flugzeugen mehr Aerodynamik zu verleihen und Treibstoff zu sparen. An der Jade Hochschule geht der „Haifisch in die Luft“. In einem BMBF geförderten Verbundprojekt untersucht Prof. Dr. Karsten Oehlert und sein Team, wie durch die reibungsmindernde Wirkung solcher Oberflächenstrukturen der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Wind in Energie gesteigert werden kann. Dabei werden erstmals Riblet-Strukturen untersucht, die in Strömungsrichtung kontinuierlich an die vorherrschenden Strömungsbedingungen angepasst sind. Aufgebracht werden diese Strukturen mit einem neuen Hochrate-Laserstrukturierungsverfahren durch den Projektpartner, Hochschule Mittweida. Am Niedersachsen-Stand wurde ein Modell eines so bearbeiteten Rotorblattprofils der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Projekt wird in diesem Jahr beendet.
Der Wissens- und Technologietransfer der Hochschule, vertreten durch Prof. Dr. Thomas Lekscha, Annika Schöbel und Christina Schumacher, stand auch in diesem Jahr den Wissenschaftlern und Entwicklern der Hochschule bei der Darstellung ihrer Forschungsergebnisse unterstützend zur Seite.