Architekturstudierende aus Brasilien und Oldenburg haben für Bremerhaven geplant
Im t.i.m.e Port II in Bremerhaven werden am 1. und 2. März studentische Entwürfe zur Entwicklung des Quartiers an der Rudloffstraße gezeigt. Die unterschiedlichen Konzepte sollen zur Debatte um die weitere Entwicklung im Quartier beitragen. Themen sind zum Beispiel die Gestaltung des öffentlichen Raums oder Mobilitätskonzepte. Die Projekte wurden begleitet von Akteuren, die sich bereits mit dem Gebiet befassen: BIS, Quartiersmeisterei Alte Bürger und Stadtplanungsamt.
Bereits im September 2018 fand ein internationaler Städtebau-Workshop in der Jade Hochschule in Oldenburg sowie vor Ort in Bremerhaven statt. Architekturstudierende der Escola de Arquitetura e Urbanismo (EAU) aus Niterói bei Rio de Janeiro kamen für 14 Tage nach Deutschland. Sie erarbeiteten gemeinsam mit Studierenden der Jade Hochschule städtebauliche Konzepte für die Weiterentwicklung des Bremerhavener Quartiers. Betreut wurden die Studierenden von Dr. Gerônimo Leitão (EAU) und Almut Wolff (Jade Hochschule). In anschließenden Semesterarbeiten hat eine Gruppe von Oldenburger Architekturstudierenden das Thema weiter vertieft und städtebauliche Entwürfe für das Gebiet entwickelt.
Das Projektgebiet in Bremerhaven liegt in einem ehemaligen, zentrumsnah gelegenen Hafengebiet. Die direkt an der Rudloffstraße gelegenen Grundstücke werden zurzeit überwiegend gewerblich genutzt oder liegen brach. Im Westen des Gebietes schließt das Gründerzeitquartier „Alte Bürger“ an, das sich in den letzten Jahren zu einem lebendigen Stadtteil mit vielfältigen Kulturangeboten entwickelt hat. Gleichzeitig finden sich hier mit den Scharounbauten und dem Scharnhorst-Quartier historische Projekte sozialen Wohnungsbaus.
Der Workshop ist Teil einer seit 2017 bestehenden Kooperation der beiden Architekturfachbereiche aus Brasilien und Deutschland. Die gemeinsamen Interessen im Bereich Städtebau waren der Ausgangpunkt für die Entwicklung einer Serie von kooperativen Workshops. So nahmen im September 2017 zwölf Studierende aus Oldenburg an einem Internationalen Städtebau Workshop in Niterói teil. Dort haben sie gemeinsam mit Studierenden der EAU Konzepte für einen Stadtteil in Niterói entwickelt.
Aufbauend auf dieser Erfahrung wurde für 2018 ein Konzept für einen Workshop in Oldenburg erarbeitet. Das Thema des Workshops „Abandoned Industrial Areas“ und das Ziel der Entwicklung hybrider urbaner Räume knüpft an die wesentlichen Fragestellungen des vorangegangenen Workshops an. Auch Themen, wie die Partizipation der lokalen Akteure in der Entwicklung von Zielen für städtebauliche Projekte, wurden im Laufe der Projektarbeit im Workshop praktisch erkundet. Die Planungen für den nächsten Workshop im September 2019 in Rio de Janeiro haben bereits begonnen. Unterstützt werden die Workshops vom DAAD und dem International Office der Jade Hochschule.