Die Bremer Philharmoniker, eines der weltweit traditionsreichsten Orchester, waren am 10. April in der Jade Hochschule am Campus Wilhelmshaven zu hören. Mit Werken der Wiener Meister Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven bespielten sie ein Publikum von nahezu 450 Personen. „Es ist sensationell“, sagt Claudia Baumgärtner, Leiterin des zentralen Veranstaltungsmanagements der Jade Hochschule. „Allein aus der Hochschule heraus haben wir 45 Karten abgegeben und es waren tatsächlich nur noch Restplätze an den Abendkassen zu bekommen.“
Aufgrund der Schließung der Wilhelmshavener Stadthalle im Sommer 2021 musste für die Sinfoniekonzerte ein alternativer Veranstaltungsort gesucht werden. Dabei entschied man sich schließlich dazu, die Aula der Jade Hochschule als Interimsspielstätte zu nutzen. Diese Entscheidung bringt auch ein neues Publikum mit sich. So füllten auch einige Studierende am Sonntag die Sitzplätze der Aula, die teilweise sogar vom Campus Elsfleth angereist waren.
„Das ist tatsächlich auch ein Ziel des Musikfestes Bremen und der Stadt gewesen. Mal ein anderes Publikum bei den Symphoniekonzerten zu sehen und sie vielleicht dann auch für die nächsten Konzerte oder ähnliche Veranstaltungen in Wilhelmshaven zu begeistern.“
Claudia Baumgärtner, Leiterin des zentralen Veranstaltungsmanagements der Jade Hochschule
Unter der Leitung von Gastdirigent Mikhail Agrest spielten die etwa 40 Musiker Mozarts „Prager“-Sinfonie, das Cellokonzert Nr. 1 C-Dur von Haydn und die Sinfonie Nr. 4 B-Dur von Beethoven. Die niederländische Cellistin Harriet Krijgh begleitete das Cellokonzert als Solistin. Krijgh ist nicht nur im Bereich der Kammermusik von Bedeutung, sondern auch auf internationalen Konzertbühnen bekannt. Die Aufführung der Bremer Philharmoniker ist bereits das zweite Konzert der Sinfoniekonzertreihe in Wilhelmshaven. Doch es ist nicht das letzte Mal, dass der Hörsaal der Jade Hochschule zum Konzertsaal umgewandelt wird: In den kommenden Wochen folgen zudem noch ein Konzert des Franz Ensembles und des B’Rock Orchesters.
Die Verwandlung von Hörsaal in Konzertsaal sei zwar vor allem in der Zeit der Vorlesungen eine große Herausforderung, aber hat auch bei einem großen Orchester wie am Sonntag sehr gut funktioniert. „Alle Kollegen, die ich bitten musste, ihre Vorlesungen aus der Aula zu verlegen, waren sofort bereit. Da gab es gar keine Schwierigkeiten. Sie haben sofort unterstützt, das finde ich echt großartig hier im Haus, dass das wirklich von allen Seiten gut angenommen worden ist“, sagt Baumgärtner.