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Chance für Windenergiebranche

Mit den Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt WERAN plus modifiziert die Deutsche Flugsicherung (DFS) ihre Formel zur Berechnung von Störungen durch Windkraftanlagen.

In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekt WERAN plus haben die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) gemeinsam mit der Jade Hochschule und ihren Projektpartnern die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) untersucht. Dazu wurden drohnenbasierte Vor-Ort-Messungen an DVOR sowie numerische Vollwellensimulationen durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurde die von der DFS entwickelte Berechnungsformel weiterentwickelt und angepasst. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) begleitet den Prozess der Umsetzung und strebt eine Anwendung der neuen Berechnungsformel bei Vorgängen zu Windkraftprojekten ab dem 1. Juni an. 

Hintergrund

Aus dem Förderbereich „Windenergie“ der Bundesregierung hatte das gesamte Forschungsprojekt WERAN plus im September 2018 einen Zuwendungsbescheid von rund 1.34 Millionen Euro erhalten. Das Teilprojekt an der Jade Hochschule wird dabei mit 460.000 Euro gefördert. Das dreijährige Verbundprojekt wird von dem Verbundkoordinator, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig, zusammen mit der Jade Hochschule, der Leibniz Universität Hannover, der FCS Flight Calibration Services GmbH und der TU Braunschweig (Institut Computational Mathematics) bearbeitet. Nach rund der Hälfte der Laufzeit des dreijährigen Forschungsprojektes wurden gestern wegweisende Ergebnisse Wissenschaftsminister Björn Thümler in der Jade Hochschule vorgestellt.

“Mit dem entwickelten Diagnose-Tool ist es nun möglich, bei der Planung neuer Windparks oder der Modernisierung existierender Anlagen, die Bedürfnisse von Funkdiensten der Luftfahrt und der Seefahrt zu berücksichtigen“, erklärt Prof. Dr. Jens Werner vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften. „Die bisher eingesetzten Methoden waren nur bedingt geeignet, um entsprechende Nachweise zu führen.“

Die aktuell erhobenen Daten belegen, dass ein Ausgleich zwischen den berechtigten Belangen der Flugsicherung und dem Ausbau der regenerativen Energien möglich ist. „Dieser fachliche Ausgleich ist mir besonders wichtig“, sagt Projektleiter Dr. Thorsten Schrader (PTB).

In dem Teilprojekt, das von der Jade Hochschule bearbeitet wird, „steht die Entwicklung spezieller Messtechnik sowie deren Einbindung in ein Messflugzeug im Vordergrund“, erklärt Prof. Dr. Jens Wellhausen vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade Hochschule. „So konnten und können wir in anschließenden Messkampagnen großflächig den Einfluss von Windparks untersuchen – sowohl on-shore als auch off-shore“.

Dies wurde bereits mit dem hochschuleigenen Forschungsflugzeug JADE ONE erfolgreich umgesetzt. In den europaweit einzigartigen Forschungs-Motor-Segler wurde umfangreiche Technik eingebaut, so auch Lagesensoren und Kameras mit einer Auflösung von 60 Megapixel, „mit denen unter anderem auch digitale Höhenmodelle von Gebieten angefertigt oder mittels multispektraler Visualisierung der Gesundheitsstatus der Vegetation erkannt werden kann“. Dies sei besonders in heißen und trockenen Jahren sowie für den Küstenschutz relevant.

„Die Ergebnisse dieses Projektes sind ein Beweis für die Leistungsfähigkeit der Jade Hochschule und der Forschung in Niedersachsen.“

Nds. Wissenschaftsminister Björn Thümler


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