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Digitalisierung in der Bauwirtschaft: Neue Technologien in der Tragwerksplanung

Christian Heins schließt seine Promotion erfolgreich ab

Christian Heins hat seine Dissertation an der Bergischen Universität Wuppertal erfolgreich verteidigt. Unter dem Titel “ Entwicklung eines Statikportals für die partizipative Bearbeitung und Tragwerksberechnungen im Prozess des Vieraugenprinzips (Planen - Prüfen)“ entwickelte Heins mittels digitaler Technologien effizientere Prozesse in der Tragwerksplanung von Bauvorhaben.

Heins legte in seiner Dissertation den Forschungsschwerpunkt auf die Optimierung des Aufstell- und Prüfprozesses einer Baustatik durch den Einsatz digitaler Technologien. Die Arbeit analysierte dabei unter anderem die Arbeitsabläufe in Ingenieurbüros. So identifizierte der Bauingenieur unter anderem Verbesserungspotenziale und schuf neue Ansätze zur Prozessoptimierung in der Bauplanung.

Prüfungskommission (v. l.): Prof. Dr. Jörg Härtel; Prof. Dr. Anica Meins-Becker, Dr. Christian Heins, Prof. Dr. Anders (Foto: Jade HS)
Prüfungskommission (v. l.): Prof. Dr. Jörg Härtel; Prof. Dr. Anica Meins-Becker, Dr. Christian Heins, Prof. Dr. Anders (Foto: Jade HS)

„Die Forschungsarbeit von Christian Heins im Rahmen der Digitalisierung des Bauwesens eröffnet ein völlig neues Themengebiet zur Verfahrensoptimierung und Beschleunigung von Genehmigungsprozessen im Bauwesen, was ja auch gerade auch in der öffentlichen Wahrnehmung ein großes Thema ist“, erklärt Prof. Dr. Jörg Härtel aus der Abteilung Bauwesen.

Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand die Entwicklung eines partizipativen Statikportals, das die Digitalisierung und Automation von Bauplanungsprozessen unterstützt. Das Statikportal ermöglicht eine ortsunabhängige Zusammenarbeit, zwischen den aufstellenden und prüfenden Ingenieurbüros und liefert, anhand von Echtzeitdaten, Aussagen zum aktuellen Leistungsstand der sachbearbeitenden Personen. Mit dem Portal wird die Zusammenarbeit zwischen Ingenieurbüros erleichtert, repetitiven Aufgaben automatisiert, der Informationsfluss verbessert und letztlich die Effizienz in der Bauplanung erhöht. 

Gutachter der Dissertation waren Prof. Dr. Annica Meins Becker (Bergischen Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Jörg Härtel (Jade Hochschule). Die Prüfungskommission bestand zusätzlich aus Prof. Dr. Anders als Vorsitzendem und dem Dekan Prof. Dr. Naujoks. Im Mai wurde Heins feierlich die Urkunde verliehen. 

„Forschung und Promotion an Hochschulen ist aus meiner Sicht nach wie vor nur etwas für besonders engagierte und zielgerichtete Kandidat_innen, da man noch mehr als gemeinhin üblich auf sich gestellt ist und außerdem immer noch stark von der Unterstützung einer universitären Institution abhängig ist. Insofern muss man die Leistung und den Wert einer solchen Arbeit deutlich anerkennen.“

Prof. Dr. Jörg Härtel 

Dr. Christian Heins (li.) und Prof. Dr. Jörg Härtel: Mit dem Erhalt der Urkunde endet eine zehnjährige und überaus erfolgreiche und stets harmonische Forschungs- und Entwicklungsarbeit zwischen Härtel und Heins. (Foto: Jade HS)
Dr. Christian Heins (li.) und Prof. Dr. Jörg Härtel: Mit dem Erhalt der Urkunde endet eine zehnjährige und überaus erfolgreiche und stets harmonische Forschungs- und Entwicklungsarbeit zwischen Härtel und Heins. (Foto: Jade HS)

Werdegang

Christian Heins studierte von 2005 bis 2011 Bauingenieurwesen am Studienort Oldenburg der Jade Hochschule (Abschluss: MEng). Anschließend machte er sich als freischaffender Ingenieur im Bereich des Hoch- und Ingenieurbaus selbstständig und war von 2012 bis 2016 als mitgründender Gesellschafter beim Ingenieurbüro OP Engineers GmbH aktiv.

Ab 2014 war Heins an der Jade Hochschule tätig und bekleidete im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere verschiedene Positionen. Neben seiner Tätigkeit als Dozent für den Ingenieurholzbau forschte er als Mitglied des Instituts für Datenbankorientiertes Konstruieren (IDoK) auf dem Gebiet der ganzheitlichen Planung im Bauwesen. Berufspolitisch engagiert Heins sich beim VDI-Arbeitskreis „Building Information Modeling – Qualifizierung“, als Vorstandsmitglied beim Bund Deutscher Baumeister e.V. (BDB) der Bezirksgruppe Nordwest-Niedersachsen und als freiwilliges Mitglied der Ingenieurkammer Niedersachsen.

Im Rahmen des Projekts „Innovative Hochschule Jade Oldenburg“ übernahm Heins die Rolle des Innovationsmanagers. Hier konzentrierte er sich auf die Entwicklung und Implementierung innovativer Ansätze zur Wissensvermittlung im Bauwesen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Arbeitsmethodik nach Building Information Modeling (BIM) mithilfe von Plan- und Rollenspielen im Lehr- und Weiterbildungsbetrieb.

Zuletzt war Christian Heins als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Architektur tätig. Hier beschäftigte er sich mit den sogenannten BIM Games und dem Projekt AUFLADEN, einem autodidaktischen Lehrkonzept zur digitalen Arbeitsmethodik BIM.

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