Im Rahmen des wegweisenden Projekts FUTUR.A, das darauf abzielt, Lehr- und Lernkonzepte durch die Integration digitaler Technologien und hybrider Ansätze zu entwickeln und umzusetzen, um den Studierenden zukunftsorientierte Fähigkeiten (future skills applied) zu vermitteln, fand unter den Projektmitarbeiter_innen der niedersächsischen Hochschulen ein Präsenztreffen zum Ergebnisaustausch statt.
Präsentation der ersten Ergebnisse in Wilhelmshaven
Am 27. April 2023 fand an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven das zweite zweitägige Präsenztreffen des Teilprojekts zur Vernetzung von Lehr- und Lernorten (TP 3) statt. Das hochschulübergreifende Teilprojekt 3, geleitet von Dr. Thomas Potempa (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Braunschweig/Wolfenbüttel)), umfasst 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen dieses Projekts beschäftigt sich Prof. Dr. Kai Mecke von der Jade Hochschule im Fachbereich Ingenieurswissenschaften mit der Optimierung der Toolchain für hybride Übungen. Damit ist es möglich, hochkomplexe Berechnungen, beispielsweise im Bereich des CAD, zentral auf einem Server zu betreiben, auf den die Studierenden von außen zugreifen können. Zudem arbeitet der wissenschaftliche Mitarbeiter Sergej Lamanov an neuen Blended-Learning-Konzepten für die Grundlagenlabore im Bereich Elektrotechnik. Die ersten Laborversuche wurden schon erfolgreich digital erweitert. Dieses Projekt wird an der Jade Hochschule von den Lehrenden Prof. Dr. Sebastian Azer und Prof. Dr. Matthias Haupt betreut.
Bei dem Treffen in Wilhelmshaven präsentierten Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen ihre Konzepte zur technischen Umsetzung und Integration digitaler Lernformate in die Studiengänge. Das Ziel des Treffens bestand darin, die bisherigen Ergebnisse zu bewerten und auf dieser Grundlage neue Ziele für den weiteren Fortschritt des Projekts festzulegen.
Durch den Einsatz moderner Technologien sollen den Studierenden flexiblere und interaktivere Lernmöglichkeiten geboten werden. Ein Beispiel dafür ist die Hochschule Emden-Leer, die VR-Brillen einsetzt, um den Studierenden die Erkundung zukünftiger Laborräume zu ermöglichen. Die HAWK stellt den BWL-Studierenden den Online-Zugriff auf unternehmerische Planspiel-Software zur Verfügung. An der Ostfalia können die Studierenden virtuelle und Remote-Versuche nutzen, um sich auf bevorstehende Grundlagenlabore vorzubereiten oder die Ergebnisse vergangener Laborversuche zu überprüfen und zu validieren.
Forschungsprojekt „Future Skills.Applied“
Das Forschungsprojekt „Future Skills.Applied“ (FUTUR.A) wird von der Jade Hochschule in Kooperation mit den fünf anderen staatlichen Hochschulen in Niedersachsen durchgeführt: der Hochschule Osnabrück, der Hochschule Hannover, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK), der Hochschule Emden-Leer sowie der Ostfalia. Finanziert wird das Projekt von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre und läuft von September 2021 bis August 2024. FUTUR.A ist ein wegweisendes Projekt, das darauf abzielt, Lehr- und Lernkonzepte durch die Integration digitaler Technologien und hybrider Ansätze zu entwickeln und umzusetzen, um den Studierenden zukunftsorientierte Fähigkeiten (future skills applied) zu vermitteln.
Das Projekt besteht aus drei Teilprojekten:
Stärkung überfachlicher Kompetenzen der Studierenden (TP 1), Weiterentwicklung der Hochschuldidaktik (TP 2) und Vernetzung von Lehr- und Lernorten (TP 3). Zusätzlich existiert das übergeordnete Querschnittsprojekt mit der Aufgabe, den Ergebnisaustausch zwischen den sechs Hochschulen zu fördern und so einen Innovationsverbund zu bilden.
Ansprechpersonen an der Jade Hochschule:
Projektkoordination: Tim Grzabka, M.A., Projektkoordinator, Dr. Ulrike Eichenauer, stv. Projektkoordinatorin
Beteiligte Lehrende: Prof. Dr. Sebastian Azer, Prof. Dr. Matthias Haupt, Prof. Dr. Kai Mecke (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Sergej Lamanov, M.Eng. (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)
Interntional Office: Andra Menn, Dr. Julia Blandfort
Die Jade Hochschule hat bereits erfolgreich erste Maßnahmen zur technischen Umsetzung des Projekts umgesetzt. Seit dem Beginn des laufenden Semesters haben die Studierenden die Möglichkeit, sich online auf bevorstehende Laborversuche vorzubereiten, indem sie auf eine eigens entwickelte Lernplattform zugreifen. Für diese Vorbereitung benötigen die Studierenden lediglich einen PC, Laptop oder Smartphone sowie eine zuverlässige Internetverbindung. Durch diese innovative Online-Vorbereitung erhalten die Studierenden einen tieferen Einblick in die Experimente und können sich bereits im Voraus mit den notwendigen theoretischen Grundlagen vertraut machen.
Zusätzlich wurde an der Jade Hochschule ein Konzept entwickelt, um die didaktische Kette von digitalen Werkzeugen (Toolchain), welche den Studierenden den Zugang zu hybriden Übungen ermöglichen, zu bewerten. Dadurch wird es Studierenden und Dozenten ermöglicht, unabhängig vom Standort auf Hochschulressourcen wie virtuelle Desktops oder Laborgeräte zuzugreifen und Schwachstellen bei diesem Zugriff zu identifizieren.
Definition gemeinsamer neuer Ziele
Das Präsenztreffen bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen und gemeinsam neue Ziele für den weiteren Projektfortschritt zu definieren. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Optimierung der Online-Vorbereitung, die Ausweitung der digitalen Ressourcen und die Integration weiterer innovativer Elemente in die Grundlagenlabore.
„Global Classrooms“
Mit dem Projekt „Global Classrooms“ wird die Internationalisierung zu Hause durch digitale Elemente weiterentwickelt. Studierende der Jade Hochschule kooperieren virtuell mit Studierenden internationaler Partnerhochschulen. Somit können diejenigen, die im Laufe ihres Studiums keinen Auslandsaufenthalt durchführen, interkulturelle Kompetenzen erwerben und sich für den lokalen und internationalen Arbeitsmarkt qualifizieren. Im Rahmen des Projektes werden verschiedene virtuelle Formate entwickelt, begleitet und Lehrenden bei der Durchführung beraten. Das Projekt wird geleitet von Andrea Menn und Julia Blandfort und es konnten bereits fünf Global Classrooms in Zusammenarbeit mit vier europäischen und einer nepalesischen Hochschule durchgeführt werden. Studierende und Lehrende haben die Global Classrooms evaluiert. Daraus konnten neue Erkenntnisse gewonnen und Verbesserungen für weitere virtuelle Austausche erarbeitet werden.