„Eigentlich war ich nicht gekommen, um so lange zu bleiben“

„Eigentlich war ich nicht gekommen, um so lange zu bleiben“, erzählt Imke Presting mit einem Lächeln. Am 1. April waren es dann aber doch schon zehn Jahre – und Presting bereut diese Entscheidung keine Minute. „Hier an der Hochschule werde ich bei dem, was ich tue, respektiert. In meinem Herzenslabor kann ich mich tief mit wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigen und gleichzeitig kann ich mir die Zeit nehmen, mit den jungen Menschen auch jenseits des Curriculums zu sprechen.“

Dinge ausprobieren im Herzenslabor

Ihr „Herzenslabor“ – Dort macht sie für Wirtschaftsingenieur-Studierende aus dem dritten und vierten Semester die theoretischen Inhalte aus den Vorlesungen zu den Themen Strömungstechnik und thermische Energieumwandlung greifbar. „Ich bin die, die dieses Anwendungsorientierte mag und gerne Dinge ausprobiert“, erklärt Presting. Und genau das ist auch ihr Lehransatz für „ihre Studis“ – wie sie die Studierenden selbst gerne nennt.

Innovativ durch neue Lehrmethoden

Besonders wichtig ist dieser Ansatz aber auch beim Einsatz neuer Lehrmethoden, beispielsweise dem „Flipped Classroom“. „Am Anfang mussten die Studierenden sich noch auf das neue Lehrformat einstellen“, berichtet Presting, die von 1992 bis 1996 selbst Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Wilhelmshaven, Oldenburg, Ostfriesland, der Vorgängerinstitution der Jade Hochschule, studiert hatte. Mittlerweile allerdings sind sie begeistert von dem neuen Format und Presting hat den Eindruck als seien die Studierenden auch dadurch besser vorbereitet.

Sich selbst etwas zutrauen

Studierende ermutigen, selbst etwas zu machen und sich etwas zuzutrauen, ist ihr besonders wichtig. Sie sollen selbst Entscheidungen treffen und vor allem auch dazu stehen. „Dieser didaktische Aspekt ist unglaublich wichtig“, weiß sie aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung.

„Mein Ziel ist es, dass die Studierenden gerne in mein Labor kommen, sich als Menschen ernst genommen fühlen und auch ein bisschen Spaß haben, wenn sie lernen.“

Über den Tellerrand blicken

Auch sich selbst bildet Presting weiter. „Ich habe viele Weiterbildungsangebote der Hochschule genutzt.“ Das habe ihren Blick geweitet. Mal über den Tellerrand schauen, sei schließlich wichtig, um dann mit neuen Ideen zurück an den gewohnten Schreibtisch zu gehen. Von 2008 bis 2012 absolvierte sie beispielsweise den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Umwelt und Bildung“ an der Universität Rostock und legte damit die didaktischen Grundlagen für ihre heutige Lehre.

Einen eigenen Beitrag leisten

Auch wenn sie immer mal wieder andere Luft schnuppert, die Jade Hochschule verlassen, das kann sich Presting nicht vorstellen. „Nach Weiterbildungen oder Veranstaltungen schaue ich mit einem anderen Blick auf die Hochschule. Ich leiste meinen eigenen kleinen Beitrag hier im Job und bin überzeugt, dass es auch der Institution Hochschule gut tut, wenn ich mit einem etwas anderen Blick zurückkomme.“