Das Entwerfen von Gebäuden zählt zu den Kernkompetenzen von Architekt_innen. In Oldenburg haben Architekturstudierende des ersten Studienjahres nun eine Ausstellung mit ihren ersten Entwürfen im Core eröffnet. Die Ausstellung umfasst Studienarbeiten von Bachelorstudierenden, die sich mit selbstgewählten Themen auf Grundstücken in der Oldenburger Kernstadt beschäftigen.
Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf realistischen Entwürfen, die funktionalen, konstruktiven und baurechtlichen Anforderungen entsprechen, sondern auf einer spielerischen und phantasievollen Herangehensweise an das Design von Gebäuden. „Das Planungsgebiet erstreckte sich dabei in einem Streifen vom Campus der Hochschule im Westen über die Innenstadt bis hin zum Oldenburger Hafen. Das Entwurfsthema konnten die Studierenden selbst wählen“, erklärt Andreas Oevermann vom Fachbereich Architektur. „Es gibt im Westen einen ganz neuen Hochschul-Campus, aber auch Kunstgalerien, Sportclubs, Stadtteilbibliotheken, Co-Working-Spaces, studentisches Wohnen, Jugendclubs und mehr.“
Besucher_innen der Ausstellung können unter anderem ein Modell der Oldenburger Kernstadt im Maßstab 1:200 betrachten sowie Modelle der einzelnen Projekte im Maßstab 1:100. Ergänzt wird die Ausstellung durch Zeichnungen und Bilder, die weitere Einblicke in die Entwurfsprozesse der Studierenden geben.
„Ich bin immer wieder überwältigt von der Verschiedenheit und Qualität der Arbeiten. Das Niveau, das da - auch dank einer durchdachten und sehr kleinteiligen Didaktik - von vielen erreicht wird, ist beachtlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten Studierenden ohne Vorerfahrungen an die Hochschule kommen.“
Andreas Oevermann, Fachbereich Architektur
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Zum Modul Entwerfen:
Das Modul Entwerfen dient im Architektur-Studum der Förderung gestalterischer Phantasie und Kreativität sowie der Auseinandersetzung mit den Grundelementen von Architektur, mit Fläche, Körper und Raum. Ästhetische Ordnungen und Gestaltungsprinzipien werden kennengelernt und angewendet.
Im Fach Entwerfen 1 beschäftigen sich die Studierenden mit Einzelaspekten der Architektur, planen aber noch kein architektonisches Projekt. Im zweiten Semester entwerfen sie im Modul Entwerfen 2 zum ersten Mal ein Gebäude im umfassend architektonischen Sinn. Dabei kommen erstmalig Nutzungen und Funktionen ins Spiel. Die Arbeit an den Entwürfen erstreckte sich über das gesamte Sommersemester.
Zur Aufgabenstellung:
Die Studierenden hatten zur Aufgabe, sich mit selbstgewählten Themen auf Grundstücken in der Oldenburger Kernstadt auseinanderzusetzen. Die Studienarbeit begann mit der Recherche zur Geschichte der 1108 erstmals als Aldenburg urkundlich erwähnten ehemaligen Residenzstadt und ihrer Entwicklung hin zu einer für Deutschland typischen Mittelstadt. Nach der Recherche informierten sich die angehenden Architekt_innen über die wesentlichen Merkmale der Stadt und erlernten Methoden, um ihre Studienstadt architektonisch-räumlich lesen und interpretieren zu können. Den Schwerpunkt des ersten Studienjahres bildet das konkrete, praktische Experiment. Die Abgabeleistung umfasst ein Stadtmodell vom Planungsgebiet im Maßstab 1:200 mit den eingestreuten Entwürfen, ein Plan mit allen architekturrelevanten Darstellungen (Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Perspektiven, Modellphotos, Diagramme) und ein Modell des eigenen Projekts im Maßstab 1:100.