In den letzten Jahren hat das Thema “Gesundheit am Arbeitsplatz“, ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Frauke Koppelin, immens an Bedeutung gewonnen und dennoch steigt die Zahl der Krankmeldungen aufgrund von psychischen Störungen. Besonders betroffen von diesem Anstieg sind Dienstleistungsunternehmen.
Dienstleistungen beruhen auf der Arbeit mit und an Menschen. Diese Interaktionsarbeit geht oft mit hohen emotionalen Anforderungen einher, z.B. indem Konflikte mit schwierigen Kunden zu bewältigen sind. Sie ist zudem mit vielfältigen Flexibilitätsanforderungen an Beschäftigte verbunden, wie flexible Arbeitszeiten oder mobiles Arbeiten. Dies kann psychische Gesundheitsrisiken, z.B. an Depressionen zu erkranken, erhöhen, wenn Beschäftigte nicht über ausreichend Handlungsmöglichkeiten verfügen.
Hier setzt der neue Forschungsverbund „Flexible Dienstleistungsarbeit gesundheitsförderlich gestalten“, kurz flexigesa, an: Am Beispiel von Dienstleistungen in der IT-Entwicklung (,high tech‘) und der ambulanten Dienste (,high touch‘), d.h. ambulante Pflege und hauswirtschaftliche Dienste, wird untersucht, wie sich flexible Interaktionsarbeit gesundheitsförderlich gestalten lässt. Und flexigesa geht noch zwei Schritte weiter: In Zusammenarbeit mit den Unternehmen werden gesundheitsförderliche Konzepte und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Zudem werden diese Gestaltungslösungen in weiteren Unternehmen der Metropolregion Nordwest beispielhaft umgesetzt.
Anfang des Jahres startete flexigesa, in dem die Verbundpartner Jade Hochschule Oldenburg, Universität Bremen mit den Instituten SOCIUM und dem Institut für Arbeit und Wirtschaft (iaw), Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V., HEC Hanseatische Software-Entwicklungs- und Consulting-Gesellschaft mbH und vacances mobiler Sozial- und Pflegedienst GmbH zusammenarbeiten.
„Mit unserem Projekt wollen wir eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung im Dienstleistungssektor vorantreiben. Uns ist vor allem wichtig, für die flexible Dienstleistungsarbeit mit Kunden und Kundinnen gesundheitsförderliche Gestaltungslösungen zu entwickeln. Diese sollen für kleine und mittlere Unternehmen in der Metropolregion Nordwest praktikabel sein und an ihren Stärken ansetzen“, sagt Verbundkoordinator Guido Becke vom iaw der Universität Bremen.
Das Projekt wird vom iaw der Universität Bremen koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für vier Jahre gefördert.
Kontakt Verbundkoordination
PD Dr. Guido Becke
Universität Bremen
Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw)
Tel. +49 421 218 617 - 47
becke@uni‐bremen.de
Prof. Dr. rer. biol. hum. Frauke Koppelin
Tel.: +49 441 7708 - 3742
frauke.koppelin@jade-hs.de
Jade Hochschule, Studienort Oldenburg
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