Generator geht auf lange Reise nach Tansania

Notstromaggregat soll für die Einrichtung und ein Krankenhaus eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen

Per Seefracht geht in diesen Tagen ein „Geschenkpaket“ von Wilhelmshaven auf die Reise ins ferne Arusha/Tansania. Es untermauert die seit Jahren bestehenden guten Beziehungen der Jade-Hochschule zur St.-Augustine-University of Tansania (SAUT) und enthält eine 1,2 Tonnen schwere Notstromanlage, die dort eine zuverlässige Stromversorgung mit elektrischer Energie sicherstellen soll.

Man kennt sich seit vielen Jahren: Der Wilhelmshavener Prof. Dr. Josef Timmerberg (Fachbereich Management, Information, Technologie) und der Kanzler jener Universität in Südostafrika, Frederick Ole Karori, der einst in Regensburg studierte und deutsch spricht. Bekannt auch die mit deutschen Maßstäben nicht vergleichbaren finanziellen Mittel, die Ausstattung und unzuverlässige Stromversorgung in Arusha.

Zur Lösung von Problemen mit der Daten- und Kommunikationsinfrastruktur diente vor einiger Zeit schon ein Wilhelmshavener Hilfsprojekt in Form einer Spendenlieferung von ausgemusterten Informatik-Komponenten, wie 40 PCs, sechs Servern und WIFI-Equipment mit Richtfunkantennen. Doch nichts „läuft“ ohne Strom, und der fiel bisher sehr oft aus, wie bei einem Besuch von Wilhelmshavenern 2018 in Arusha auffällig registriert wurde.

Hilfe für eine befreundete Universität in Tansania: Von links die Studenten Lasse Tapken, Kenneth Harms und Maik Heinze mit Dipl.-Ing. Paul Beckmann und Prof. Dr. Josef Timmerberg am betriebsfertigen blauen Generator und dem neuen Schaltschrank (Foto: Manfred Lehmann)

Hilfe soll nun das vor einem Jahr begonnene Projekt einer Gruppe Studierender der Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Josef Timmerberg bringen. Gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Paul Beckmann gelang es, in Köln ein seit zehn Jahren gelagertes und noch nie betriebenes unvollständiges Notstromaggregat zu ersteigern und per LKW nach Wilhelmshaven zu holen. Glück dazu, dass das Ministerium für Wissenschaft und Kultur der Niedersächsischen Landesregierung gleichzeitig in Form einer Entwicklungszusammenarbeit Projekte für das südliche Afrika förderte und die Staatskanzlei 12.000 Euro für den Generator bereitstellte. Weitere 7.000 Euro wurden für eine Masterarbeit Wilhelmshavener Studenten zur Planung einer Verstärkung des WLAN-Netzes in Arusha bewilligt.

Bei dem Deutz-Dieselmotor des Generators fehlte viel Zubehör, das beschafft oder von den Elektrotechnik-Studierenden Kenneth Harms, Maik Heinze und Lasse Tapken unter Anleitung selbst angefertigt und seit August eingebaut werden musste. Da wurden Kabelverbindungen hergestellt, zusätzliche Teile eingebaut und ein Schaltschrank neu angefertigt. Es gab Erfolge und auch Rückschläge. Beaim ersten Versuch einer Inbetriebnahme ging der Generator sogar in Flammen auf; doch schließlich und endlich verliefen die Probeläufe wunschgemäß.

Timmerberg und Beckmann wurden bei dem Projekt von dem Ingenieurwissenschaftler Prof. Dr. Heiner Köster und Ulrich Sauer (Energietechnik) unterstützt. Timmerberg im WZ-Gespräch:

„Das Notstromaggregat soll neben der Uni in Arusha auch noch ein Krankenhaus mit verlässlichem Strom versorgen. Es gibt in Afrika noch viele Universitäten, denen so etwas fehlt.“

Beckmann fügte hinzu, eine konstante Stromspannung sei dort selten. Man habe deshalb einen Spannungskonstanter als kostenlose Hilfe hinzugefügt.

Text: Manfred Lehmann

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