Im März wurde die Digitalisierungsstrategie der Hochschule durch den Senat verabschiedet. Ein erster dieser Strategie zugehörigen Aktionspunkt wurde bereits Anfang April umgesetzt und umfasste die Befragung von Beschäftigten, Studierenden und Externen. Dabei bestand das Ziel darin, Informationen zum aktuellen Stand der Digitalisierung im Studien-/Arbeitsalltags zu erfragen, Ideen für eine zukünftige Digitalisierung zu sammeln, sowie bereits vorhandene digitale Instrumente auf den Prüfstand zu stellen.
Die Ergebnisse wurden im Sommersemester ausgewertet, wobei insbesondere die Clusterung und Zusammenführung der Freitextantworten sich als sehr aufwändig darstellte. Prof. Dr. Juliane Benra, Vizepräsidentin für Internationalisierung, Digitalisierung, Mediensystem hatte die Befragung angeregt und die Durchführung verantwortet.
Insgesamt haben 535 Personen an der Befragung zur Digitalisierung teilgenommen. Die antwortenden Personen bestanden zu etwas mehr als der Hälfte aus Beschäftigten (Tarifbeschäftigte und Beamte) der Hochschule und etwas weniger als die Hälfte aus Studierenden. Eine Vorstellung der Ergebnisse erfolgte bereits im Sommersemester in der Senats-Kommission für Kommunikation und Information sowie im Senat der Hochschule.
„Durch die Befragung hat die Hochschulleitung und Hochschulöffentlichkeit wichtige Informationen zu den Bedarfen und Wünschen erhalten. Ich möchte mich ausdrücklich für die Teilnahme daran bedanken“, so Benra. Nun gilt es mit den Fachabteilungen abzugleichen, was technisch und personell machbar ist, und dabei gesetzlichen Bestimmungen, finanzielle Aspekt und Anforderungen aus dem Ministerium ebenfalls im Blick zu behalten.
„Die Digitalisierung an der Hochschule voranzutreiben wird eine andauernde Aufgabe für uns alle sein. Glücklicherweise stehen wir nicht am Anfang, denn wir sind bereits gut aufgestellt und verfügen intern über viele Wissensträger_innen. Nun gilt es die Dinge weiter anzugehen, so dass für alle Studierenden, Beschäftigten und Externen Mehrwert und (Arbeits-) Erleichterung deutlich werden.“
Prof. Dr. Juliane Benra, Vizepräsidentin für Internationalisierung, Digitalisierung, Mediensysteme
Grundsätzlich ist eine eher positive Haltung gegenüber der Digitalisierung zu beobachten. Dementsprechend sind Ängste wenig bis gar nicht thematisiert worden. Die befragten Personen sind sich zumindest vage der zunehmenden Wichtigkeit von Cyber Security Maßnahmen bewusst.
Als Präsenzhochschule wird an der Jade Hochschule die Lehre in Präsenz gewürdigt. In Präsenzstudiengängen sollte in Präsenz unterrichtet werden und nicht online-Angebote die Präsenzlehre ersetzen.
Auch für Beratungen und Sitzungen wird der reale Austausch für so wichtig erachtet, dass diese nicht ausschließlich in virtueller Form stattfinden sollten. Dies gilt, obwohl generell die Durchführung von virtuellen Besprechungen recht gut klappt. Werkzeuge für virtuellen Austausch sind sowohl Zoom (eher für die Lehre genutzt) als auch Webex (eher für die Verwaltung genutzt).
Zum Auffinden von Informationen über Belange der Hochschule spielen Suchmaschinen eine große Rolle. Zum Informationserwerb werden die Webseiten der Hochschule eher genutzt, als beispielsweise die Uni Now App oder der Jade Newsroom. Die Informationssuche findet häufig online statt, aber auch der direkte oder der telefonische Kontakt werden genutzt. Social-Media-Kanäle werden eher nicht für den Informationsaustausch im Hochschulalltag verwendet. Eine große Akzeptanz existiert für die Lernplattform der Hochschule Moodle, die sehr breit eingesetzt wird.
Zum Datenaustausch werden aktuell verschiedene Systeme genutzt. Die angebotenen Cloud Systeme sind üblich, aber auch die gemeinsamen Datenlaufwerke. Das Dokumentenmanagementsystem D3.One und das Prozessportal werden nicht generell bewusst genutzt. Eventuell ist die indirekte Nutzung von D3.One vielen Personen nicht klar, zum Beispiel beim Zugriff auf Formulare, die dort abgelegt sind. Keine dieser Möglichkeiten des Datenaustauschs ist aktuell im Vergleich mit den anderen Möglichkeiten eindeutiger Spritzenreiter in der Gunst der Nutzer_innen.
Generell wünscht man sich eine Stelle, wo Informationen gebündelt zu finden sind. Die Nutzung einer internen Plattform für interne Informationen wird als hilfreich gesehen. Dabei ist die Möglichkeit einer Personalisierung der anzuzeigenden Informationen durchaus gewünscht, ebenso wie eine einmalige Anmeldung für verschiedene Services.
Alle Dienstleistungen/Anmeldungen für Studierende sollten möglichst digital möglich sein. Ebenso besteht ein hoher Bedarf, Services für Bedienstete möglichst digital zu ermöglichen.
Der Wille sich in Projekte zur Digitalisierung einzubringen ist breit vorhanden. Diese Bereitschaft des Engagements zeigt sich aktuell bereits in der aktiven Beteiligung unterschiedlicher Gruppen bei den Workshops zur Konkretisierung der Beschäftigtenbedarfe. Es fanden bereits Workshops mit unterschiedlichen Themensetzungen und unterschiedlichen Zusammensetzungen der Teilnehmer_innen im Sommersemester statt. Drei weitere Workshops sind für den Beginn des Wintersemesters geplant.
Ergebnisse:
Für Rückfragen zu den Ergebnissen der Befragung und zur Digitalisierungsstrategie steht Prof. Dr. Juliane Benra zur Verfügung. Die Ergebnisse der Befragung sind hier abrufbar.
Die Befragung fand vom 24. März bis 6. April statt. Die Ergebnisse der Freitexte werden in den Workshops mit den Fachabteilungen betrachtet.
Technisch und redaktionell unterstützt wurde die Befragung von Markus Dommach (Evaluation und Feedback) vom Lehr- und Lernzentrum der Hochschule.
Ausblick:
In der Jade Welt wird es zukünftig regelmäßig Informationen hinsichtlich der Digitalisierung geben, die das Voranschreiten in Sachen Digitalisierung der Jade Hochschule dokumentieren.
Eine Übersicht über die Strategiepapiere der Hochschule sowie die Digitalisierungsstrategie sind auf der Hochschulwebseite zu finden.
