Aktuell machen rund 62.000 Menschen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Darunter befinden sich viele beruflich hochqualifizierte Personen, die etwa bereits einen Meistertitel erworben haben. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des CHE Centrum für Hochschulentwicklung (Berichtsjahr 2018). Die meisten Erstsemester ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife schreiben sich anteilig in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen ein.
Die Jade Hochschule liegt in Niedersachsen nach den Hochschulen Osnabrück (23,6 Prozent) und der Ostfalia Hochschule (20,47 Prozent) mit 14,51 Prozent Studienanfänger_innen ohne Abitur auf Platz drei unter den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW).
Die Nachfrage nach einem Studium ohne Abitur steigt seit Jahren konstant an. 2018 lag die Zahl der Studierenden ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife in Deutschland auf dem bisherigen Höchstwert von rund 62.000. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2013 einem Plus von 35 Prozent und einem aktuellen Gesamtanteil an allen Studierenden in Deutschland von 2,2 Prozent.
Rekordwerte gab es 2018 auch bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern ohne Abitur. Sowohl die Gesamtzahl von 14.800 als auch ein Anteil von 2,9 Prozent an allen Erstsemestern übertreffen die Werte des Vorjahres. Ebenfalls erneut gewachsen ist die Zahl der Absolventinnen und Absolventen, die über den beruflichen Weg ins Studium gelangt sind. Diese lag 2018 bei 8.700. Damit hat sich seit der deutschlandweiten Einführung des Studiums ohne Abitur im Jahr 2010 deren Anzahl nahezu verdreifacht.
Zu den bundesweit am stärksten nachgefragten Hochschulen gehören bei beruflich qualifizierten Erstsemestern und Studierenden jeweils die staatliche FernUniversität in Hagen sowie die private IUBH Internationale Hochschule. Am beliebtesten waren 2018 bei der Fächerwahl die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Mit rund 55 Prozent entschieden sich mehr als die Hälfte der Studienanfängerinnen und Studienanfänger für einen Studiengang aus dieser Fächergruppe. An zweiter und dritter Stelle stehen die Ingenieurwissenschaften (20,8 Prozent) und Gesundheitswissenschaften (12,6 Prozent).