Wo in Deutschland wird mit öffentlichen Geldern besonders stark geforscht? In welche Bundesländer und Regionen und an welche Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstitute fließen wie viele Drittmittel, von wem kommen sie und wie werden sie von den Einrichtungen genutzt? Antworten darauf gibt der „Förderatlas 2021“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), den diese gestern gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband vorgestellt hat.
Der Förderatlas gibt unter anderem darüber Auskunft, welche Hochschulen in den Ingenieurwissenschaften besonders umfangreiche Projekte in den koordinierten Programmen der DFG und in der Exzellenzinitiative sowie der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder eingeworben haben. Dabei zeigen die Ingenieurwissenschaften ein sehr eigenständiges Vernetzungsprofil im Vergleich zu den anderen Wissenschaftsbereichen. Über 150 Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind an Verbünden im Berichtszeitraum 2017 bis 2019 beteiligt.
Auch kleinere regionale Cluster werden in die Netzwerke der großen Hochschulen eingebunden. So verbindet der Sonderforschungsbereich „Hörakustik: Perzeptive Prinzipien, Algorithmen und Anwendungen“ (SFB 1330) unter anderem die Jade Hochschule und die Universität Oldenburg mit der RWTH Aachen, der TU München sowie mit den regionalen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen HörTech gGmbH Oldenburg, und dem Oldenburger Institutsteil Hör-, Sprach-und Audiotechnologie des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnik. In diesem Zusammenhang wurde die Jade Hochschule erstmals in den Förderatlas der DFG aufgenommen.
Im Mai 2018 hatte die DFG den neuen Sonderforschungsbereich „Hörakustik“ bewilligt, in dem Prof. Dr. Matthias Blau vom Institut für Hörtechnik und Audiologie der Jade Hochschule zusammen mit Prof. Dr. Simon Doclo von der Universität Oldenburg ein Teilprojekt leitet. „In unserem Teilprojekt wollen wir akustisch offene Hörsysteme der Zukunft mit mehreren miniaturisierten Mikrofonen und Lautsprechern ausstatten. Die neuen Systeme sollen ihren Trägerinnen und Trägern das Gefühl vermitteln, wieder so hören zu können, als hätten sie keine Hörhilfe im Ohr", sagt Blau.
„Ich freue mich sehr über die Aufnahme in den DFG-Förderatlas. Dies ist eine schöne Bestätigung für die seit vielen Jahren erfolgreichen Forscher_innen in diesem Bereich und zeigt, dass auch HAWs ihren Platz in der DFG Förderung haben.“
Prof. Dr. Holger Sass, Vizepräsident für Forschung, Third Mission, Gleichstellung