32 Studierende des Fachbereichs Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule reisten kürzlich mit ihren Professoren Dr. Falk von Seck, Dr. Klaus Harald Holocher und Dozent Thorsten Löffler zu einer Fachexkursion an die Ostsee nach Mecklenburg-Vorpommern.
Das Programm startete im Rostocker Hafen bei der traditionsreichen Reederei F. Laeisz. Über Jahrzehnte durch ihre „Flying-P-Liner“ bekannt, ist das Unternehmen heute in der Bereederung von Autotransportern, Containerschiffen und Chemikalientankern aktiv. Bei einer Hafenrundfahrt nach Warnemünde bot sich für die Studierenden dann ein guter Blick auf Rostocks maritime Geschichte. Im Anschluss hörten sie bei der DNV einen Vortrag über die Digitalisierung im Bereich Bereederung und die maritime Software „Shipmanager“, mit der einige Studierende bereits gearbeitet hatten.
Ein Höhepunkt des nächsten Tages war die Unternehmensbesichtigung der Firma Liebherr-MCCtec. Das Unternehmen produziert am Standort Rostock unter anderem Hafenmobil-, Offshore- und Schiffskrane für Kunden in der ganzen Welt. Besonders interessant für die Studierenden waren die Vorträge zur Personal- und Produktpolitik des Unternehmens. „Es ist faszinierend zu sehen, wie aus einzelnen Komponenten ein so gigantischer Kran entsteht“, sagt Studentin Julia Swiergiel beim anschließenden Rundgang durch die Produktion.
Bei einer Führung durch den Seehafen Rostock lernten die Studierenden das breit gefächerte Umschlagsprofil kennen: Maßgeblich von Fähr- und Ro/Ro-Verkehr geprägt, findet hier ebenso umfangreicher Getreide-, Kohle-, Öl- und Papierumschlag statt. Am Nachmittag nahm die Gruppe dann an der Fachtagung „An Bord bei…“ des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN) auf dem Ocean Technology Campus teil. Hier gab es die Möglichkeit zum Blick hinter die Kulissen bei den Unternehmen ISC, Baltic Taucher und Framework Robotics.
Nach zwei Tagen in Rostock reisten die Studierenden nach Stralsund, besichtigten den Seehafen und die Firma Ostseestaal. Ursprünglich als Zulieferer für den Werftstandort Stralsund etabliert, zwangen mehrfache Werft-Insolvenzen auch dieses Unternehmen zu Anpassungsmaßnahmen. So ist es heute im innovativen Yacht- und Schiffbau tätig und produziert passgenaue Bausätze aus zugeschnittenem und verformtem Stahlblech. „Es war beeindruckend zu erfahren, welchen Herausforderungen sich die Unternehmen hier in den letzten Jahren und Monaten erfolgreich stellen mussten. Das zu sehen und zu verstehen, macht die Inhalte unseres Moduls „Krisenmanagement“ wirklich lebendig“, sagt Master-Studentin Sonja Achterberg. Der Tag endete mit einem Abstecher auf Deutschlands größte Insel Rügen – mit einer Führung durch den Hafen und durch die Buchenwälder des Nationalparks Jasmund zu den berühmten Kreidefelsen am Königsstuhl.
Vielen Dank an die Unternehmen:
Reederei F. Laeisz GmbH, Rostocker Personenschifffahrt Ole Schütt, DNV Maritime Software GmbH, Liebherr-MCCtec Rostock GmbH, Rostock Port, MCN- Maritimes Cluster Norddeutschland/ Geschäftsstelle MV, ISC Training & Assembly GmbH, BALTIC Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock GmbH, FRAMEWORK ROBOTICS GmbH, SWS Seehafen Stralsund GmbH, Ostseestaal GmbH & Co. KG, Fährhafen Saßnitz GmbH, Notschlepper „Bremen Fighter“, Scandlines Rostock
Einen herzlichen Empfang erlebte die Gruppe von Studierenden dann im Fährhafen Saßnitz an Bord des Notschleppers „Bremen Fighter“ der Schleppreederei URAG/Boluda. Einblicken in den Maschinenraum folgten Erläuterungen auf der Brücke und ein angeregter Austausch auf dem Achtereck. Masterstudent Wyneken Spiekermann zeigte sich begeistert:
„Nach der langen Zeit im Home-Studying tut es gut, wieder Aktivitäten mit Kommilitonen zu unternehmen und in genau den persönlichen Austausch zu treten, den wir vom ´familiären´ Studienort Elsfleth gewohnt sind.“
Am letzten Exkursionstag begleiteten die Studierenden im Rostocker Hafen dann noch die Abfahrt der Scandlines-Fähre „Berlin“ und informierten sich über die Unternehmensstrategie und die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Investitionspläne der Reederei Scandlines. Sie staunten über eine hochpräzise Logistik, die den kompletten Be- und Entladevorgang hunderter Fahrzeigen in nur 15 Minuten Gesamt-Liegezeit sicherstellt.
„Die vielfältigen Einblicke in die Unternehmen, die Begeisterung der Leute vor Ort und nicht zuletzt die hervorragende Organisation durch Prof. Dr. von Seck machten die Exkursion zu einem echten Erfolg: Eine gelungene Brücke zwischen Theorie und Praxis am Beispiel maritimer Unternehmen und Institutionen an der Ostsee.“
Studentin Luisa Witte