
Im Rahmen des Projekts ConTAD (Smart Container Tracking and Accident Detection) trafen sich die Projektpartner im Yachthafen Elsfleth, um den ersten Prototypen des Container Trackers mit Havariefunktion zu erproben. Das Ergebnis war überzeugend: Die Tracker an den Containermodellen bildeten ein Ad-hoc-Netzwerk und übermittelten die Position der Container mittels AIS-Technologie (Automatic Identification System) an einen landseitigen Empfänger. Über ein neu entwickeltes Tracking-Portal wurde ein fiktiver Kunde über den Ladungsverlust informiert.
"Das Projekt ConTAD ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten Sicherheit und Effizienz im Containertransport. Durch die Entwicklung eines Container Trackers mit Havariefunktion können wir nicht nur die Position von Containern in Echtzeit verfolgen, sondern auch bei Havarien schnell reagieren und Schäden minimieren. Wir sind stolz darauf, dass wir den ersten Prototypen erfolgreich erprobt haben und freuen uns auf die Weiterentwicklung des Systems mit unseren Kooperationspartnern Socratec Telematic GmbH und Brehmer GmbH & Co. KG in der zweiten Projekthälfte."
Prof. Dr.-Ing. Christian Denker, Projektleiter, Fachbereich Seefahrt und Logistik
von links: Prof. Dr.-Ing. Christian Denker (Jade Hochschule), Rupak Paul (Jade Hochschule), Dennis Diel (Brehmer GmbH & Co. KG), Hanns-Christian Wüstner (Socratec Telematic GmbH), Moritz Oberjatzas (Jade Hochschule), Peter Wirth (Socratec Telematic GmbH), Moritz Schmidt (Brehmer GmbH & Co. KG)
Im Vordergrund die Containermodelle mit den montierten Prototypen der Trackingeinheiten.
Das Ad-hoc-Netzwerk
Das Ad-hoc-Netzwerk stellt einen wichtigen Bestandteil des Container Trackers dar. Es ermöglicht, die Betriebsdauer der Tracker zu verlängern. Dazu werden die energieaufwändigen Aufgaben, wie zum Beispiel die Übertragung via AIS, bei einem Havariefall auf einen dynamisch ausgewählten Tracker beschränkt, während die übrigen Tracker im Energiesparmodus verbleiben. Dadurch wird auch die Anzahl der belegten AIS-Slots verringert, was eine effizientere Ressourcennutzung zur Folge hat. Diese Funktion ist besonders in dicht befahrenen Seegebieten von Bedeutung, um eine Überlastung des Systems bei zahlreichen verlorenen Containern zu vermeiden.
Der AIS-Transceiver
Der AIS-Transceiver ist ein wesentlicher Bestandteil des Container Trackers, da er die Möglichkeit bietet, Schiffe in der Nähe von havarierten Containern zu warnen, indem das AIS-Netzwerk der Schifffahrt genutzt wird. Mit Hilfe der AIS-Technologie können die per GPS ermittelten Positionen der Container an umliegende Schiffe übermittelt werden. Dies ermöglicht es den Schiffen, rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung von Kollisionen zu ergreifen. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass das Signal auch über Satelliten erfasst wird, wodurch Landstationen informiert werden können, um eine schnelle Reaktion bei Havariefällen zu gewährleisten.
Weiterentwicklung des Systems
Die Projektpartner werden zunächst die Ergebnisse der Erprobung auswerten und in die Weiterentwicklung des Systems einfließen lassen. Die bereits entwickelten Grundfunktionen werden verbessert und erweitert. Anschließend werden alle Komponenten und Funktionen in das Gesamtsystem integriert. Ziel ist es, ein robustes und effizientes System zu entwickeln, das die Sicherheit und Effizienz im Containertransport verbessert.