Neues Messverfahren für Windenergieanlagen entwickelt

Verformung von Rotorblättern wird im laufenden Betrieb erfasst

Rotorblätter von Windkraftanlagen verformen sich unter Windlast mehr oder weniger stark. Diese Deformationen im laufenden Betrieb messbar zu machen, hat Christian Jepping zum Thema seiner Promotion gemacht. In seiner Arbeit entwickelte der 33-Jährige einen innovativen Lösungsansatz, der es ermöglicht, die durch die Bewegung erzeugten Verformungen der Rotorblätter durch Multisensordaten hochgenau und dreidimensional zu messen. Die Besonderheit des Verfahrens: die Rotorblätter müssen zuvor nicht aufwendig mit den üblicherweise verwendeten Messmarkierungen ausgestattet werden.
Auf diese Art werden Materialermüdungen während des laufenden Betriebs frühzeitig erkannt. Auch könnten die Erkenntnisse zur Optimierung der Anlagen beitragen: So könnte beispielsweise ein verbessertes Rotorblattdesign die Effizienz der Anlagen steigern.

 

Verfahren verknüpft verschiedenartige Modellierungen

In Jeppings Ansatz wird aus Bildern die Silhouette des Rotorblatts extrahiert. Messdaten eines Laserscanners liefern eine genaue Beschreibung der Blattoberfläche. Beides wird zusammen mit einem mechanischen Verformungsmodell zu einem dynamischen 3D-Modell verknüpft. „Die Neuartigkeit des algorithmischen Ansatzes liegt in der Nutzung von Multisensordaten und der Integration eines Verformungsmodells“, sagt Betreuer und Prüfer Prof. Dr. Thomas Luhmann der Jade Hochschule.

Jeppings Promotion wurde in Kooperation der Jade Hochschule und Universität Oldenburg durchgeführt und im Rahmen des Promotionsprogramms „Systemintegration Erneuerbarer Energien“ der Universität Oldenburg gefördert. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Thomas Luhmann, Leiter des Instituts für Photogrammetrie und Geoinformatik der Jade Hochschule und von Prof. Dr. Oliver Kramer vom Department für Informatik der Universität Oldenburg.

Ansprechpartnerin in der Redaktion

  • Katrin Keller
    Katrin Keller

    katrin.keller@jade-hs.de