In einer Reederei ist es heutzutage unverzichtbar, dass über ein gutes Monitoring die Performance der Schiffe überwacht wird. Das setzt ein hohes Maß an Interaktion und Bereitschaft sowohl von der Landseite als auch von der Schiffsführung an Bord voraus. Das Ziel ist es, die Schiffe als Betriebsmittel optimal einzusetzen und zu steuern, was sich dann wiederum in dem wirtschaftlichen Erfolg der Reederei widerspiegelt. Wie dies in der Praxis funktioniert, erklärte Sebastian Ebbing von der Reederei CPO in einer Videokonferenz den Studierenden am Fachbereich Seefahrt und Logistik.
Ebbing, der den Online-Master International Maritime Management an der Jade Hochschule studiert, arbeitet derzeit im Fleet Performance Center der Reederei. „Für uns als Claus-Peter Offen Containerschiffreederei ist die kontinuierliche Steigerung der Energie Effizienz und der energetischen Leistungsfähigkeit unserer Schiffe ein wichtiger Baustein des Flottenmanagements. Die damit einhergehende Reduktion von Treibhausgas Emissionen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ich bin davon überzeugt, dass der Austausch zwischen Lehre, Wissenschaft und Industrie essentiell ist um zukünftige Herausforderungen innovativ zu meistern. Der direkte Austausch in Form von Projekten oder Vorträgen ist für alle Akteure gewinnbringend.“
Prof. Ralf Brauner organisierte die Veranstaltung für die Studierenden seiner Vorlesungen „Maritime Technik Seminar“ und „Maritime Meteorologie“. „Ich versuche jedes Semester nach Möglichkeit Vorträge und Exkursionen in Kooperation mit Partnern der maritimen Wirtschaft wie etwa Reedereien durchzuführen. Dadurch ergeben sich sehr gute Einblicke in das Berufsbild der jeweiligen Studiengänge.“
Rückmeldungen der Studierenden
„Der Vortrag von Herrn Ebbing war meiner Meinung nach sehr interessant und informativ, und auch für nicht-Nautiker verständlich und gut erklärt vorgetragen. Ich war erstaunt, dass auch in der Schifffahrt, speziell im Perfomance Monitoring der Schiffe, scheinbar recht viel mit KPIs und Benchmarking gearbeitet wird, da ich dieses Prinzip bisher eher mit Mitarbeiter-Performance in Verbindung geracht habe.“
Nele Brinkmann, 5. Semester Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft
„Ein guter Einblick in die Arbeitsweise des Fleet Performance Monitoring der CPO Containerschiffreederei. Als angehender Nautiker ist mir die Notwendigkeit einer solchen Reederei Abteilung deutlich geworden.“
Jonathan Bravo, 6. Semester Nautik und Seeverkehr
„Der Vortrag war sehr informativ und hat einen interessanten Einblick in das Performance-Management einer großen Reederei gegeben. Das ist für die Schiffsbesatzung besonders wichtig, um zu verstehen welchen Wert die Daten haben, welche regelmäßig an die Reederei übermittelt werden müssen. Darüber hinaus gab es viele Möglichkeiten Fragen zu stellen, was für mich insbesondere im Hinblick auf meine laufende Seminararbeit im Modul "Maritime Technik" hilfreich war.
Adrian Wolf, 7. Semester Nautik und Seeverkehr
„Es war ein sehr interessanter Vortrag, der die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung und damit auch des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit durch Analysen und Datenüberwachung aufzeigt. Es war sehr schön, einen Einblick in die Arbeitsweise des Fleetperformentscenters als Schnittstelle zwischen Reederei und Schiff zu bekommen, um zu erfahren, wie und wofür die Daten von Bord genutzt werden und welchen Einfluss die Auswertung selbiger auf die Effizienz, im ökonomischen und ökologischen Sinne, haben. Viele dieser Zusammenhänge bleiben uns als Nautikstudenten oft verborgen, da während des Studiums der Schwerpunkt auf einzelne Tätigkeiten an Bord eines einzelnen Schiffs gelegt wird und der Betrieb des gesamten Schiffs im Zusammenhang, sowie innerhalb der Flotte, eher wenig beleuchtet wird.“
Judith Schechter, 8. Semester Nautik und Seeverkehr
„Trotz der derzeitigen Situation ist die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungsinstituten großgeschrieben und besonders wichtig. Aus dem Vortrag konnte ich besonders mitnehmen, dass nicht nur der Kapitän eine wichtige Variable in Bezug auf den Verbrauch und dem Betrieb des Schiffes darstellt, sondern dass auch durch automatische Systeme, wie „StormGeo“ oder einer „Voyage Reporting Software“, wichtige Faktoren beeinflusst und verbessert werden können.“
Marco Heisenberg, 4. Semester Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft
„Es war sehr lehrreich, einen Einblick in die Vorgänge zur Verbesserung der Effizienz einer Reederei zu bekommen. Besonders beeindruckend war es für mich, wie verhältnismäßig „einfach“ es ist, durch Auswertung dieser Daten, die Performance eines Schiffes zu steigern, zum Beispiel bei der Unterwasserschiff-Reinigung. Dadurch war es eine lohnende, vorlesungsübergreifende Ergänzung und hat das Interesse an der Modernisierung der Schifffahrt geweckt.“
Kilian Schmitt, 3. Semester Nautik und Seeverkehr