Elektroroller sind aus deutschen Großstädten nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen uns einerseits flexible E-Mobilität, gelten aber auf der anderen Seite fiese Stolperfalle auf Gehwegen. Studierende aus der Geoinformatik und der Bauinformationstechnologie haben nun im Rahmen ihres Studiums einen Prototyp für eine Melde-App für falsch abgestellte Elektroroller entwickelt.
Von der Anforderungsanalyse zum Prototyp
Die Fünftsemester Paul Nolte und Jannes Wykhoff haben ihre App RollLoc getauft. „Mit der App können Nutzer die Abstellplätze mit Position, kurzer Beschreibung und Fotos eintragen. Alle erfassten Plätze werden an einen Server gesendet und in einer Karte dargestellt“, beschreibt der angehende Geoinformatiker Jannes Wykhoff den Funktionsumfang.
Zu Beginn werden die Anforderungen an die App analysiert. Bevor es an die Erstellung des Quellcodes geht, wird ein grafischer Entwurf erstellt. „Zunächst einen grafischen Entwurf zu gestalten, war der richtige Weg in das Projekt zu starten. So hatten wir immer ein klares Ziel vor Augen, an dem wir uns orientieren konnten“, berichtet Paul Nolte. „Durch die wöchentlichen Inputs in den Vorlesungen konnten wir unseren Entwurf Stück für Stück in einer lauffähigen App realisieren. Der ganze Prozess vom Entwurf bis zur Fertigstellung war sehr fordernd und motivierend zugleich“, so Nolte weiter.
Mobile Programmierung
Das Modul Mobile Programmierung wird in den Studiengängen Geoinformatik und Bauinformationstechnologie angeboten. Es soll die Teilnehmenden befähigen, eigenständig, unter Nutzung gängiger Werkzeuge und Bibliotheken eine mobile Anwendung zu entwerfen, umzusetzen und zu testen. Dabei sollen Funktionen zur Benutzerinteraktion, die Einbindung von Sensoren und die Kommunikation mit einem Server erlernt werden.
Hoher Praxisanteil in Online-Lehre
Das Dozenten-Team hatte in seiner Lehrveranstaltung „Mobile Programmierung“ die Erstellung einer mobilen Software-Anwendung, die die Meldung von Abstellplätzen von E-Scootern erfasst, als Aufgabe vergeben. Die App wurde von den Studierenden semesterbegleitend in Kleingruppen entwickelt und in der Startphase durch regelmäßige Meetings mit den Dozenten begleitet. „In einem abermals von Online-Lehre geprägten Semester war es mir wichtig, einen noch höheren Praxisanteil zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Sebastian Rohjans, der die Veranstaltung zusammen mit Jörn Ahlers durchführt.
„Wir wollten eine motivierende und greifbare Aufgabe, bei der auch der Spaß nicht zu kurz kommt.“
Prof. Dr. Sebastian Rohjans
Die Begeisterung für das Thema scheint sich zu übertragen. „Im vergangenen Jahr wählten einige Modulteilnehmende im Anschluss das Thema App-Entwicklung für ihre Praxisphase und die Bachelorarbeit“, weiß Rohjans zu berichten.