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Studentin entwickelt Handschuhe für sehbehinderte Menschen

Emma Schiller gewinnt den Regionalwettbewerb von Jugend forscht mit ihrem Projekt „Wings“

Wilhelmshaven. Weiße Stoffhandschuhe mit leitendem Stoff auf den Fingerkuppen, die durch leitendes Garn an den Nähten Signale zu einem Micro Controller auf die Hand senden. Dies ist die Erfindung „Wings“, kurz für „Wireless Input Gloves“, der 19-jährigen Elektrotechnik Studentin Emma Schiller. Bereits vor ihrem Abitur, welches sie 2022 am Bildungszentrum für Technik und Gestaltung (BZTG) in Oldenburg absolvierte, kam ihr die Idee dazu. Die damals 17-jährige saß im Philosophie Unterricht an der IGS Flötenteich in Oldenburg. „Weil ich eigentlich ein Streber bin, saß ich in der ersten Reihe“, lacht Schiller. Sie bekam eine Nachricht auf ihr Handy, auf die sie antworten wollte, aber befürchtete, dass der Lehrer es sehen könnte.

„Wie cool wäre das denn, wenn ich einfach so irgendwie antworten könnte, ohne dass der Lehrer es sieht. Das war ursprünglich der Hauptgedanke und jetzt ist im Laufe des Prozesses eine Erfindung daraus geworden.“        

Emma Schiller

Durch Recherche stieß Schiller auf das 6-Punkte-System für Blinde. So wies sie jedem Finger einen Braille- Punkt zu. Die zwei „übrigen“ Finger nutze Schiller für Sonderzeichen, die sich sonst eigentlich nicht darstellen lassen. Mit den Daumen wird daraus eine Fingerkombination, denn diese Finger senden die Bestätigung der Eingabe. Der Mikrocontroller lässt sich per Bluetooth mit dem Handy verbinden und somit lassen sich die Handschuhe wie eine Tastatur benutzen.

Erster Platz bei der Ideen Expo in Hannover

Durch den Wechsel auf das BZTG sei ihr damaliger Mathematiklehrer, Rainer Lüllmann, auf sie aufmerksam geworden und entsandte Schiller zum „Jugend forscht“ Regionalwettbewerb 2020 in Emden. Dort belegte sie den ersten Platz. 2022 stellte Schiller sich ein Team aus zehn Leuten zusammen, mit der sie das Projekt auf der „Ideen Expo“ in Hannover vorstellte. Auch dort belegte sie den ersten Platz mit einem Preisgeld von 2.500 Euro. Die Hälfte davon ging an das BZTG für zukünftige Projekte. Die andere Hälfte wurde in einen Prüfantrag beim Patentamt investiert.

TV- Format „Höhle der Löwen“ sendet Anfrage

Mittlerweile studiert die gebürtige Oldenburgerin dual an der Jade Hochschule Elektrotechnik und arbeitet bei Airbus. Dort durfte sie in ihrem ersten Semester schon mehrere Abteilungen durchlaufen. Sie selbst sieht sich aber in der Weltraumforschung.

Durch diverse Fernsehbeiträge hat sie auch im Betrieb schon viel Zuspruch für ihr Projekt erhalten. „Ich möchte die Handschuhe marktfähig machen“, sagt Schiller selbst. Zuletzt erhielt die Zweitsemester Studentin eine Anfrage vom TV Format „Höhle der Löwen“.

Wie die Handschuhe in Aktion funktionieren, lässt sich in der ARD-Mediathek anschauen.

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Menschlichkeit, Zukunftsorientierung, gute Forschungsbedingungen und Qualität in der Lehre stehen für die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth im Nordwesten Deutschlands.