Am vergangenen Wochenende fand der Tourismuscampus an der Jade Hochschule statt. Das touristisch geprägte Barcamp wird gemeinsam mit der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) veranstaltet. Es trafen sich rund 90 Vertreter_innen der Tourismusbranche aus Forschung und Praxis, wie beispielsweise Destinationsmanagement-Organisationen, Hotels, Reiseveranstalter, Online-Portale, Hochschulen und weitere touristische Dienstleister, um über Trends und Innovationen im Tourismus zu diskutieren. Unter dem Motto „Forschung trifft Praxis“ stand der fachliche Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikerinnen im Vordergrund. Ziel war es, Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen der Tourismusarbeit zu entwickeln.
Gemeinsam das Programm entwickeln
Bei dem Tourismuscampus handelt es sich um ein sogenanntes Barcamp. Das Programm steht im Vorfeld nicht fest.
„Das Format lebt vom Mitmachen Aller und wird von den Teilnehmern mitproduziert.“
So äußert sich Prof. Dr. Enno Schmoll, der mit seinem Team die Veranstaltung von Seiten der Jade Hochschule organisierte. Die Inhalte der einzelnen Diskussionsrunden und Workshops werden erst zu Veranstaltungsbeginn von den Teilnehmer_innen selbst entwickelt. So zeigten sich die vorgeschlagenen Themenideen dementsprechend breit gefächert. Neben „Storytelling“, „Nutzen von klassischer Werbung“ sowie „Finanzierung im Tourismus“ standen auch die Rolle der Kirche im Tourismus und die Sinnsuche im Urlaub (beispielsweise Work-Life-Balance und Seelenwellness) auf der Tagesordnung. Auch an einer Diskussion rund um das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und Nachhaltigkeit bestand großes Interesse. In einem weiteren Workshop erfolgte ein Austausch über das Thema „Qualität von touristischen Studiengängen“, wo sowohl Einschätzungen aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis zum Tragen kamen.
Diskussion auf Augenhöhe
Typisch für ein Barcamp ist vor allem die lockere und ungezwungene Atmosphäre. Dabei duzen sich die Teilnehmer_innen und diskutieren unabhängig vom Hintergrund auf Augenhöhe miteinander „Jeder – ob Professor, Student, Tourismuschefin oder Hotelmitarbeiter – kann sich aktiv einbringen. Da kommen dann ganz besondere Konstellationen von Gesprächspartnern zusammen, die im normalen Berufsleben vielleicht gar nicht so intensiv im Dialog stehen. Gerade dadurch entstehen ganz neue Denkanstöße, Perspektiven und Ansätze, die uns bei der Bewältigung der immer komplexer werdenden Tourismusarbeit weiterhelfen“, erklärt Imke Wemken, Geschäftsführerin der OTG.