„Wasser, Abwasser, Strom, Gase – mit Künstlicher Intelligenz in die Zukunft“
36. Oldenburger Rohrleitungsforum eröffnet – 4.000 Besucher_innen und 460 Aussteller
Oldenburg. „Wasser, Abwasser, Strom, Gase – mit Künstlicher Intelligenz in die Zukunft“ lautet das Thema des 36. Oldenburger Rohrleitungsforums, das Mittwochabend im ehemaligen Landtag in Oldenburg in Anwesenheit von rund 200 Gästen eröffnet wurde. Bis zum 9. Februar werden rund 4.000 Experten und 460 Aussteller aus dem In- und Ausland an der größten Fachveranstaltung im deutschsprachigen Raum teilnehmen.
„Das Leitthema des Forums wird für reichlich Diskussionsstoff sorgen“, davon ist Prof. Thomas Wegener überzeugt. In den Vortragsreihen ebenso wie an den Ständen in der begleitenden Fachausstellung oder beim persönlichen Netzwerken sowie in den „Diskussionen im Panorama Café“ und dem „Ollnburger Gröönkohlabend“ wird sich (fast)alles um das Leitthema drehen. Nach Aussage des Vorstandsmitglieds des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und des Geschäftsführers der iro GmbH Oldenburg bezogen sich überraschend viele der zum Forum eingereichten Themen auf das gewählte Leitthema und haben damit die Entscheidung des iro-Beirats, die Künstliche Intelligenz (KI) in den Mittelpunkt des Forums 2024 zu stellen, als Volltreffer bestätigt. Folgerichtig werden die Besucher in den 30 Themenblöcken domänenübergreifend Beiträge zu digitalen Prozessen auch und gerade in der Betriebsführung finden.
Wirtschaftlicher Hoffnungsträger
Künstliche Intelligenz gilt als zukunftsweisende Technologie. In den vergangenen Jahren sind im Bereich der KI enorme technologische Fortschritte erzielt worden. KI wird aus Sicht der Bundesnetzagentur deshalb als eine der zentralen Technologien und als ein treibender Faktor bei der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft angesehen. In allen Wertschöpfungsstufen könnten auf Basis von KI zum Beispiel Kosten gesenkt, Prognoseverfahren verbessert oder auch ganz neue Geschäftsmodelle und Anwendungen entwickelt werden (aus: Künstliche Intelligenz in den Netzsektoren Bericht über den Marktdialog der Bundesnetzagentur, Stand: Dezember 2021).
Neue Sichtweise schaffen
Doch welche Bedeutung wird das für die Rohrleitungsbranche – insbesondere Verfahren, Produkte und Arbeitsabläufe – haben, wenn Maschinen intelligenter werden? KI ist im Moment das Bestreben, Prozesse weiter zu digitalisieren und zu automatisieren. KI ist heute nicht unbedingt intelligent, sondern bildet komplexe Entscheidungsprozesse ab. Viele verstehen unter KI Digitalisierung über Automatisierung bis hin zu Logarithmen. Es wird also spannend bleiben, die Entwicklung in den nächsten Jahren aufmerksam zu verfolgen. Das 36. Oldenburger Rohrleitungsforum will hierbei eine Orientierungshilfe geben und eine Plattform für das interdisziplinäre Netzwerken bieten, um den teilweise noch recht unklaren Vorstellungen eine Struktur zu geben und einen neuen Blick in die Zukunft zu werfen.
Vorlage am Eröffnungsabend
Bereits am Eröffnungsabend haben die traditionellen Eröffnungsvorträge die thematische Vorlage für die fünf Vortragsreihen des Forums gegeben. Welche Rolle wird KI in Bezug auf den Betrieb unserer Wasser-, Abwasser-, Strom- und Gasnetze spielen? Den aktuellen Stand in Forschung und Praxis spiegeln die 30 Vortragsblöcke wider. Fachleute der Branche berichten unter anderem über den „Umgang bei Kanal-TV-Inspektionen mit der KI aus Sicht der Auftraggeber“ und stellen die „Anwendung von KI bei komplizierten Bauvorhaben in Planung und Bau am Beispiel einer Salzwasserpipeline“ vor. Zudem schildern Vertreter großer Kommunen und Verbände ihre Erfahrungen bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz etwa bei der Erstellung von Modellen des Untergrunds, im smarten Brunnenbetriebsmanagement, in der strategischen Netzplanung oder bei der Starkregenfrühwarnung. Gleichzeitig werden Möglichkeiten und Grenzen der KI-gestützten Sanierungs- und Strategieplanung von Abwassernetzen vor dem Hintergrund von Infrastrukturerhalt und Fachkräftemangel aufgezeigt.
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