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Wie die Nutzung von Fernerkundungsdaten die zivile Seenotrettung unterstützen kann

Peter Lanz schließt seine Promotion über die Detektion von Flüchtlingsbooten erfolgreich ab

Oldenburg.Berlin. Im Dezember 2023 verteidigte Peter Lanz seine Dissertation an der Universität Oldenburg im Department Informatik erfolgreich. Die Arbeit wurde in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG) der Jade Hochschule erstellt. Ziel der Dissertation mit dem Titel “The InflateSAR Campaign: Detecting Refugee Rubber Boats with SAR“ war es, mit Migrant_innen und Geflüchteten besetzte Schlauchboote mittels Fernerkundungsdaten zu detektieren. Die Forschung folgt der Vision, zivilen Rettungskräfte vor Ort Lagebilder zu liefern um deren Suche nach Booten in Seenot zu unterstützen.

Um eine tageszeit- und witterungsunabhängige Bestimmung für die maritime Seenotrettung zu ermöglichen, nutzte er das Aufnahmeverfahren „Synthetic Aperture Radar“ (SAR). Hierbei wird die Erdoberfläche mit Hilfe elektromagnetischer Wellen in sehr hoher Auflösung abgetastet. 

Lanz führte zwei Messkampagnen mit einem 12m langen Fluchtschlauchboot durch um SAR Bilder verschiedener Satelliten zu sammeln und wertete die Ergebnisse aus. Er hat damit ein umfassendes Verständnis von Mustern von Schlauchbooten in SAR-Daten geschaffen und gezeigt, dass eine Detektion möglich ist. Im Rahmen der Arbeit wurden systematisch existierende Bootsdetektoren untersucht und daraus neue Detektorkombinationen entwickelt, die bessere Ergebnisse als bisherige Detektoren zeigen.

Angestoßen wurde die Arbeit durch das Promotionsprogramm „Safe Automation of Maritime Systems“ (SAMS), an dem das IAPG beteiligt war. Gutachter der Dissertation waren Prof Dr. Frank Köster (Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum/Universität Oldenburg), Prof. Dr. Thomas Brinkhoff (Jade Hochschule, Oldenburg) und Prof. Dr. Matthias Möller (BHT Berlin/Uni Bamberg). Die Arbeit hätte nicht ohne die freundliche Kooperation mit Prof. Dr. Armando Marino von der Univ. of Stirling umgesetzt werden können.

Entwurf für ein maritimes Frühwarnsystem. (Grafik: Peter Lanz)
Peter Lanz (li.) und Prof. Dr. Thomas Brinkhoff (Foto: Lena Wiegand/Jade HS)

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