Auf Ehrlichkeit komme es dabei ganz besonders an, betonte die Referentin, und auch darauf, Humor und Emotionen zu transportieren. Bemerkenswert: In den USA lernen junge Menschen nur fünf Prozent von dem, was sie über Naturwissenschaften wissen, in der Schule. 95 Prozent nehmen sie aus Museen, Aquarien, Fernsehprogrammen und anderen Stellen mit, an denen entsprechende Inhalte vermittelt werden. Kinder, die den Animationsfilm „Findet Nemo“ gesehen haben, wissen beispielsweise fortan, dass Clownfische in See-Anemonen leben, dass Meeresschildkröten sehr alt werden können und warum Tintenfische Tinte ausstoßen.
Sai Pathmanathan berichtete von verschiedenen formellen und informellen Initiativen der Bildungsarbeit sowohl an Schulen als auch in sogenannten Science Clubs am Nachmittag. Da werden beispielsweise selbst gefundene Insekten oder Pflanzenteile mit dem Digitalmikroskop untersucht, da stellen Kinder selbst Joghurt-Eis oder Butter her, probieren ihren eigenen Geschmackssinn aus oder finden heraus, warum „plastic is not fantastic“ eine sehr zutreffende Feststellung ist. Dabei erwerben sie auf spielerische Weise Wissen aus den MINT-Fächern und nehmen oft gleichzeitig eine moralische Botschaft mit, die sich auf andere Bereiche übertragen lässt („Auch Karotten, die nicht perfekt geformt sind, kann man essen!“ – „Sei nicht gemein zu jemandem, nur weil er anders aussieht!“).
Sai Pathmanathan war Neurowissenschaftlerin bevor sie sich entschloss, in den Wissenskommunikations- und Bildungsbereich zu wechseln. Hier arbeitete sie unter anderem für Planet Science, Science in School, Ignite, die Queen Mary Universität in London sowie die britische physiologische Gesellschaft (The Physiological Society). Konkret befasste sie sich mit der Frage, wie möglichst genaues Wissen mit Hilfe von Unterhaltungsmedien vermittelt werden kann. Derzeit kooperiert sie mit Lehrern, Künstlern, Pathologen und Vorschulkindern – wenn auch nicht mit allen gleichzeitig.