Ein Abend - acht Kneipen - 16 Vorträge: Am vergangenen Donnerstag erwartete die Gäste in vielen Oldenburger Kneipen ein etwas anderes abendliches Programm: Die Veranstaltung „Hirn vom Hahn – Wissen frisch gezapft“ lockte zum vierten Mal zahlreiche Wissbegierige in die Oldenburger Innenstadt. In insgesamt acht urigen Kneipen fanden 16 kurze Vorträge zu aktuellen Forschungsvorhaben von Wissenschaftler_innen verschiedenster Fachdisziplinen statt.
Das Konzept des Oldenburger Netzwerks für Wissenschaftskommunikation (OLWIK) ist dabei so einfach, wie genial: Statt in klassischen Hörsälen erläutern die Referent_innen ihren Arbeitsalltag und ihre Forschungsthemen direkt zwischen Tresen und Barhockern. Die Atmosphäre bestach auch in diesem Jahr wieder durch das besondere Kneipenflair und förderte den ungezwungenen Austausch zwischen Wissenschaftler_innen und Publikum. Bei einem Getränk in der Hand konnten die geschätzten 500 neugierigen Besucher_innen nicht nur viel Neues lernen, sondern auch aktiv Fragen stellen und mitdiskutieren.
Das Programm des Abends war umfangreich und machte schnell deutlich, dass Wissenschaft alles andere als staubtrocken ist. Ob es um die neuesten Erkenntnisse in der Biologie, innovative Ansätze in der Umweltforschung oder die neuesten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz oder der Humanmedizin ging – die Vorträge regten zu lebhaften Diskussionen zwischen Wissenschaftler_innen und Besucher_innen an. „Für uns war es toll zu erleben, wie viele Oldenburgerinnen und Oldenburger sich für wissenschaftliche Themen interessieren und begeistern“, sagt Katrin Keller vom Wissens- und Technologietransfer. Keller organisiert „Hirn vom Hahn“ zum zweiten Mal mit und moderierte die Veranstaltung in der Buddel Jungs Bar.
„Hirn vom Hahn“
Die Veranstaltung "Hirn vom Hahn" wird vom „Oldenburger Netzwerk für Wissenschaftskommunikation (OLWIK)“ organisiert. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss verschiedener Institutionen aus Wissenschaft und Forschung, dazu gehören neben der Jade Hochschule auch die Universität Oldenburg, das Schlaue Haus und das OFFIS. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die wissenschaftliche Arbeit, die oft hinter verschlossenen Labor- und Bürotüren stattfindet, für jeden zugänglich zu machen, beispielsweise über Veranstaltungen oder den regelmäßig erscheinenden Podcast „Hirngehört“ mit Oldenburger Wissenschaftler_innen.
„Unsere Forschenden haben ihre Themen überzeugend und sehr unterhaltsam rübergebracht und sind mit den Leuten ins Gespräch gekommen. Third Mission – entspannt, auf Augenhöhe und gelungen umgesetzt.“
Katrin Keller, Wissens- und Technologietransfer
Bauen wie gedruckt!(?)
Ein Haus aus dem 3-Drucker? Hört sich verrückt an, ist aber keine Zukunftsmusik mehr. Die Technologie ist mittlerweile in vielen Bereichen unseres Lebens angekommen – von Spielzeug über personalisierte Deko bis hin zu kunstvollen Schokoladenskulpturen. Welche Rolle der 3-D-Drucker zukünftig in der Baubranche spielt und welches Potenzial in der Technologie steckt, erläuterte Prof. Dr. Sebastian Hollermann in der Artischocke Weinbar.
Spiel und Vergessen?!
Wie sich Demenz im Alltag für Betroffene anfühlt, erläuterten Dr. Kristin Illiger und David Bakke von der Abteilung Technik und Gesundheit den Zuhörer_innen in der Bar Marvin’s. Die Besucher_innen wechselten in verschiedenen zu bewältigenden Aufgaben die Perspektive und tauchten in die Lebenswelt eines demenzkranken Menschen ein. Mit dem Ziel, mehr Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln, konzipierten sie ein sogenanntes Serious Game, das die alltäglichen Herausforderungen mit der Erkrankung erlebbar macht.