Zukunft der Mechatronik - Expertentagung an der Jade Hochschule
An der Jade Hochschule kamen vergangene Woche 40 internationale Experten aus Wissenschaft und Industrie zusammen um die Zukunft der Mechatronik zu diskutieren. Prof Dr. Tamara Bechtold, Fachbereich Ingenieurwissenschaften, und ihre Forschungsgruppe für Modellierung und Simulation mechatronischer Systeme hatten zu dem Workshop „MOR 4 MECHATRONICS 2018“ am Studienort Wilhelmshaven eingeladen. Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee eröffnete die Tagung.
Möglichkeiten des effizienten Rechnens enorm erweitert
Mechatronische Systeme, wie etwa ein Industrie-Roboter, sind äußerst komplex. Dies erfordert den Einsatz von Computer-Simulationen im Entwurf. Diese Software-Werkzeuge müssen zuverlässig sein und werden laufend weiterentwickelt. Durch neuartige mathematische Verfahren - bekannt unter dem Namen Modellordnungsreduktion (MOR) - kann eine 100-fache Beschleunigung der Berechnungsdauer am Computer bei annähernd gleichbleibender Genauigkeit erzielt werden.
„Die Modellordnungsreduktion hat in den letzten Jahrzehnten enorme Weiterentwicklungen erfahren, wodurch sich die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten des „effizienten Rechnens“ erheblich ausgeweitet hat“, erklärt Bechtold. In ähnlicher Weise habe die Anwendung der Modellordnungsreduktion auf reale mechatronische Problemstellungen in der Forschung und Industrie Entwicklungen vorangetrieben, um Reduktionstechniken praktikabler zu gestalten.
Austausch von renommierten Experten
„Unser Ziel war es, führende europäische Forscher und Forscherinnen auf dem Gebiet der Modellordnungsreduktion zusammenzubringen, um die neuesten Forschungsergebnisse zu präsentieren, die Forschungsstrategie zu diskutieren und zukünftige Kooperationen anzubahnen“, sagt Bechtold. Experte Prof. Dr. Wilhelmus H.A. Schilders, Koordinator des europäischen Forschungsnetzwerk EU-MORNET, referierte beispielsweise zum Thema „Mathematik für Industrie und Innovation“. Prof. Dr. Jan G. Korvink, Direktor des Instituts für Mikrotechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), plädierte dafür, Simulation als digitalen Zwilling zukünftiger Hochtechnologien anzusehen.
Das europäisches Forschungsnetzwerk EU-MORNET unterstützte den eintägigen Workshop mit einem Betrag von 10.000 Euro.