Zwischen Kreativität und Realität – Hamburger Architektursommer
130 Studierende der Jade Hochschule präsentierten ihre Entwürfe auf dem Hamburger Architektursommer.
Konzepte zur Lösung aktueller Problematiken im Städtebau auf möglichst kreative Art und Weise erarbeiten – dies war die Aufgabe der Architekturstudierenden des ersten Semesters im Projekt „Transformationen – Transforming the City“. Seit Anfang März fertigten rund 130 Studierende Entwürfe für Gebäude an, die jeweils zwei Nutzen für bestimmte Aspekte der städtebaulichen Planung in sich vereinen sollten. Die Schwerpunkte lagen hierbei unter anderem auf der verstärkten Einbindung der Natur oder dem Einfügen von Bauten in die jeweilige bereits vorhandene Struktur der Stadt.
Die Präsentation
Die Ergebnisse des Projekts wurden nun im Rahmen einer Ausstellung auf dem diesjährigen Hamburger Architektursommer an der Freien Akademie der Künste in Hamburg präsentiert. Dieser wird seit 1994 im Dreijahrestakt ausgetragen und bietet eine Plattform für verschiedenste Veranstaltungen zur Architektur sowie zur Stadtentwicklung und Ingenieurbau. Die Entwürfe der Studierenden wurden den zahlreichen Besucher_innen in einem Ausstellungsraum dargeboten, der innerhalb eines Wahlpflichtkurses gestaltet und eingerichtet wurde. So wurden passenderweise die Regale für die Entwürfe aus Metallständern errichtet, die normalerweise in Innenwänden verbaut werden. Zusätzlich übernahm der Kurs die Gestaltung der Plakate und anderer Hingucker und erstellte ein Video über das Projekt, das bei der Ausstellung gezeigt wurde. An der Hälfte der zehn Ausstellungstage wurden außerdem Vorträge von praxiserfahrenen Expertinnen und Experten der Branche mit anschließendem Austausch gehalten. Sie vertieften Aspekte aus dem Projekt und behandelten zusätzlich themenverwandte, aktuelle Trends der Architektur wie beispielsweise die Erweiterung und Verbesserung von Raum für Fußgänger_innen in Hamburg-Ottensen.
130 Studierende der Jade Hochschule präsentierten ihre Entwürfe auf dem Hamburger Architektursommer. (Fotos: Jade HS/Christoph May)
Die Idee
Seit der Zwischenpräsentation Anfang Mai ist noch viel passiert. „Vor allem die Gestaltung der Fassaden wurde überarbeitet sowie das Innenleben der Gebäude dreidimensional gestaltet“, erklärt die Dozentin des Moduls „Grundlagen des Entwerfens“ Heidi Fletcher. So wurden Konzepte für die Wege durch die jeweiligen Gebäude entwickelt, der Blickwinkel von außen nach innen gewechselt. Dies ist auch beispielhaft dafür, dass bei den Entwürfen besonders stark auf die Bedürfnisse der Bewohner eingegangen wurde. „Die Studierenden lernten durch das Projekt, Verantwortung anzunehmen und mit ihr umzugehen. Insbesondere Verantwortung gegenüber der sozialen Umgebung, den Anwohnern aber auch der Stadt und dem Stadtbild“ führt Fletcher weiter aus.
Das Resümee
Bei all der Verantwortung hatten die Studierenden jedoch großen kreativen Freiraum, ganz in Manier des bereits seit acht Jahren etablierten Lehrkonzepts „Transformationen “. Dieses hat zum Ziel, ein besseres Verständnis von Abstraktion und dem Zusammenhang von Kunst und Architektur zu vermitteln. „Vor allem am Anfang des Studiums ist es besonders wichtig, kreativen Spielraum zu lassen, damit sich die Studierenden entfalten können“, weiß Fletcher.
„In der Praxis macht das Entwerfen dann nur noch einen kleinen Teil der Arbeit aus.“