Ausflug in eine andere Welt
In Nepal beginnt am morgigen Samstag mit dem ersten Tag des Monats „Baisakh“ das neue nepalesische Jahr. Der europäischen Zeitrechnung ist Nepal voraus – dort ist es bereits das Jahr 2075. Aber nicht nur die Kalender unterscheiden sich. Deutschland und Nepal sind in vielerlei Hinsicht zwei Länder voller Gegensätze, die kombiniert aber auch sehr gut funktionieren können. Diese wertvolle Erfahrung machten elf Studierende des Studiengangs „Medienwirtschaft und Journalismus“ der Jade Hochschule beim Austausch in Kathmandu.
Hintergrund:
Seit 2016 besteht die Kooperation zwischen der Jade Hochschule und der Kathmandu University in Nepal. Die Hochschulkooperation wurde von Prof. Dr. Beate Illg initiiert. Neben regelmäßig stattfindenden Media Schools finden auch gemeinsame Lehrveranstaltungen, Projekte und Exkursionen zu bedeutenden Medieninstitutionen in Deutschland und Nepal statt.
Media School
Für 14 Tage hatten sie dort im Februar während der „Media School Nepal Germany“ Land und Leute, das Mediensystem sowie die Zusammenarbeit mit einer ganz anderen Kultur kennengelernt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwei Videos, zwei Audiogeschichten und acht Artikel haben sie mit ihren nepalesischen Kommilitonen erstellt, die jetzt den Online-Blog mit neuem Leben füllen.
Schon zum vierten Mal werden Studentinnen und Studenten der Kathmandu University mit Studierenden der Jade Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Beate Illg zusammengeführt. „Eine Herzensangelegenheit“, erklärt Illg, die sich seit vielen Jahren für die Kooperation mit Nepal einsetzt. Mit ihren nepalesische Kollegen Chandiraj Dahal und Manish Gautam führten sie die Student_innen durch ein Programm, das journalistische Arbeit und das Kennenlernen fremder Kultur vereinte
Eine neue Kultur kennenlernen
So besuchten die elf deutschen und 13 nepalesischen Studierenden zusammen die Hauptattraktionen Kathmandus wie den sogenannten „Monkey Temple“ Swayambhunath oder den Königspalast am Durbar Square. Aber auch die wichtigsten Medienhäuser des Landes wie die „Nepali Times“, die „Kathmandu Post“ und die Radiostation des ersten Community Radios in Asien „Radio Sagarmartah“ sowie eine lokale Hilfsorganisation standen auf dem Programm. Außerdem organisierten die Studierenden auch selbst gemeinsame Nachmittage und Abende, so dass die Arbeit in der Universität einen entspannten Abschluss fand.
Diese Aktivitäten schärften den Fokus für die studentische Arbeit. In Kleingruppen reisten die Studentinnen und Studenten durch die ganze Stadt für die richtigen Videoaufnahmen oder ein Interview und verbrachten Stunden an den PCs bis die Beiträge fertig geschrieben, geschnitten und überarbeitet waren.
Auseinandersetzung mit ernsten Themen
Thematisch hat sich diese Media School dieses Mal mit ernsteren Themen beschäftigt, die in beiden Ländern präsent sind. Die Thematiken reichten von Wasserverschmutzung über Migration bis Kinderarbeit. „Das war manchmal schwierig zu verarbeiten, hat die Erfahrung aber sehr viel intensiver gemacht“, kommentiert Marcel Fianke, Teilnehmer aus Wilhelmshaven, seine Recherchen zum Thema Kinderarbeit in Nepal.
Zum Schluss bleiben jedoch mehr als ein paar Beiträge im Blog: Die Erfahrungen, die die Studierenden in diesem doch so anderen Land gemacht haben: ein erster Einblick in eine andere Kultur, viel Übung in interkultureller Kommunikation und einige neue Freundschaften in 10.000 Kilometer Entfernung.