Cape Canaveral des Wasserstoffes – Kompetenz für die Region

Wasserstoff gilt als Energie der Zukunft. Im dem jüngst verabschiedeten Konjunkturpaket der Bundesregierung sind sieben Milliarden Euro für eine „nationale Wasserstoffstrategie“ vorgesehen. Die Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller und Dennis Rohde informierten sich über die vorhandene Expertise an der Jade Hochschule.

Bei einem gestrigen Informationsgespräch zwischen Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee und den SPD Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller (Varel) und Dennis Rohde (Oldenburg) wurden die Möglichkeiten und Chancen erörtert, in welchem Rahmen die Region an der nationalen Wasserstoffstrategie partizipieren kann und welche Kompetenzen an der Jade Hochschule und in der Region in diesem Bereich vorhanden sind. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte schon vor dem Gipfeltreffen der Koalitionsspitzen gesagt: „Wir brauchen ein Cape Canaveral des Wasserstoffs in Deutschland“.

„Es lohnt sich, gemeinsam mit der Jade Hochschule neue Bereiche zu erörtern und mögliche Kooperationen zu besprechen“, sagte Möller. Kernthema des Treffens war die Frage, welche Themen im Rahmen des sieben Milliarden Euro schweren Konjunkturpakets „wir hier spielen können“, betonte Rohde, stellvertretender haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion. „Von diesen Geldern muss etwas in unsere Region fließen“.

Jade Hochschule bietet breit aufgestellte Expertise

„Wir werden eine Wasserstoffstrategie auch für die Jade Hochschule entwickeln und haben einiges anzubieten“, erklärte Weisensee und hat dabei nicht nur den Campus Wilhelmshaven, sondern auch die Studienorte Oldenburg und Elsfleth im Blick. So nannte Weisensee diesbezüglich die Aktivitäten im Bereich von alternativen Schiffsantrieb-Projekten („Wasserstoff als grüner Energiespeicher für die maritime Wirtschaft“), die im Projekt Green Shipping auch am Campus Elsfleth vorangetrieben werden.

Ein weiterer Anknüpfungspunkt für ein „Cape Canaveral des Wasserstoffes in der Nordwest-Region“ sind die Kooperationen im Fachbereich Ingenieurwissenschaften mit der Industrie, welche die Möglichkeiten der Erzeugung und Verwendung des sogenannten „grünen Wasserstoffes“ als absolut CO2- freien Energieträger erforschen. Im Projekt WERANPlus wurde das Forschungsflugzeug der Hochschule eingesetzt, um ein zusätzliches Potential von einem Gigawatt Strom aus Windkraft alleine in Niedersachsen zu erschließen, aus dem wiederum Wasserstoff erzeugt werden kann. Ebenfalls wurde im Fachbereich Ingenieurwissenschaften im Rahmen des Projekts SWARM der Antriebsstrang für ein Brennstoffzellen-Fahrzeug aufgebaut. Elektrisch angetriebene Fahrzeuge können mit Brennstoffzellen mühelos Reichweiten von 400 bis 500 Kilometern und mehr erzielen. Zudem kann der erforderliche Wasserstoff für diese Brennstoffzellen- Fahrzeuge bei Bedarf innerhalb von Minuten nachgetankt werden.

Verbünde schließen, um ein Netzwerk zu schaffen, das im gesamten Nordwesten wirken kann

Auch das Institut für Rohrleitungsbau (iro) an der Jade Hochschule bietet diverse Ansätze, um die Jade Hochschule als Standbein für das Zukunftsthema Wasserstoff zu qualifizieren. Der Institutsleiter und Vizepräsident Prof. Thomas Wegener hat dazu bereits einen Experten-Zirkel ins Leben gerufen. Durch die Berufung neuer Professorinnen und Professoren konnte die Jade Hochschule jüngst ihre Expertise in der Digitalisierung von Netzen erweitern.

„Dass wir im Transfer exzellent sind, sieht man unter anderem am Projekt Innovative Hochschule Jade Oldenburg, in dem die Jade Hochschule gemeinsam mit der Universität Oldenburg als einziges Projekt in Niedersachsen erfolgreich war“, resümierte Weisensee.

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