„Was ich in den zwei Semestern hier gelernt habe, habe ich in den letzten 20 Jahren nicht gelernt“
Nach 30 Jahren im Beruf entschied sich Imke Ostermann für ein Studium an der Jade Hochschule
Oldenburg. Zum Lernen ist niemand zu alt und ein Studium bietet die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und neue Interessen zu vertiefen. Mit dem Studiengang Angewandte Pflegewissenschaft an der Jade Hochschule möchte die 53-jährige Imke Ostermann ihren Horizont erweitern.
Der neue Studiengang an der Jade Hochschule richtet sich an Pflegefachkräfte, die bereits eine abgeschlossene dreijährige Ausbildung vorweisen können und berufsbegleitend studieren möchten. Neben einem international anerkannten Hochschulabschluss erwerben Student_innen durch das Studium weiterführende Kompetenzen für die direkte Pflegepraxis.
„Das ist ganz schön verrückt in meinem Alter. Viele Leute finden das toll, was ich mache, viele sagen aber auch, dass ich spinne.“
Imke Ostermann
Die Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivpflege am Borromäus Hospital in Leer studiert jetzt im zweiten Semester und möchte sich mit dem Studium absichern. Gleichzeitig möchte sie aber auch ihr Wissen aus 30 Jahren Berufserfahrung sowie ihre erweiterten Kenntnisse aus dem Studium an andere weitergeben.
Zu Beginn des Studiums war es ihr Ziel, mit ihrem Bachelorabschluss Praxiskoordinatorin für die generalistische Pflegeausbildung zu werden. Der Studiengang ist jedoch so vielfältig, dass Ostermann neue Tätigkeitsfelder kennengelernt hat und nun offen ist für andere Bereiche.
„Was ich in den zwei Semestern hier gelernt habe, habe ich in den letzten 20 Jahren nicht gelernt.“
Das Studium habe sie dazu bewegt, über ihren Tellerrand hinaus zu gucken. „Ich bin in intensivpflegerischen Fachthemen Expertin, die das in- und auswendig kann. Aber was drum herum passiert, das kriege ich auf meiner Intensivinsel gar nicht mit. Die Welt eröffnet sich jetzt durch das Studium und das ist wirklich spannend und interessant.“
Mit 53 Jahren war die Umstellung zu studieren nicht immer leicht. Der Zeitaufwand sei größer, um zum Beispiel Hausarbeiten zu schreiben. Zudem musste sie auch erst einmal mit der Technik klarkommen. Da der Studiengang berufsbegleitend ist, arbeitet sie neben dem zeitintensiven Studium noch 60 Prozent im Hospital. Ihre Freizeit verbringt sie dann mit Hausarbeiten und Lernen. Imke Ostermann betont aber, dass sie immer gerne gearbeitet hat und es auch noch heute tut. Sowohl die Arbeit als auch das Studium bereiten der Intensivpflegerin Freude.
