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Jade Hochschule präsentiert geballtes Wissen zum Zukunftsthema Wasserstoff

Öffentliche Sitzung der Kommission für Forschung, Wissens- und Technologietransfer

Wilhelmshaven. „An der Jade Hochschule haben wir Vielfalt zu bieten und das werden Sie heute sehen.“ Mit diesen Worten begrüßt Vizepräsident Forschung, Third Mission, Gleichstellung Prof. Dr. Holger Saß Gäste, Studierende und Beschäftigte der Jade Hochschule. „Bei diesem interessanten Zukunftsthema Wasserstoff kann die Jade Hochschule heute ihr geballtes Wissen präsentieren“, betont auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Manfred Weisensee, der sich freute, dass das Veranstaltungsformat wieder reaktiviert wurde. Man wolle Wissen in die Wirtschaft und in die Gesellschaft bringen und das über Fachbereichs- und Studienortsgrenzen hinaus.

Die Jade Hochschule ist eine selbstverwaltete Institution. Unterschiedliche Kommissionen beraten die Hochschulleitung und sprechen Handlungsempfehlungen aus. Bei einer öffentlichen Sitzung der Kommission für Forschung, Wissens- und Technologietransfer hatten am gestrigen Dienstag alle Hochschulangehörigen sowie interessierte Praxispartner_innen die Gelegenheit, Einblicke in die Forschungsaktivitäten rund um das Thema Wasserstoff an der Jade Hochschule zu erhalten. Dass es sich nicht um eine klassische Kommissionssitzung mit festgelegten Tagesordnungspunkten handle, sondern der Informationsaustausch untereinander im Fokus stand, betone Saß, der zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte.

Wissenschaftler aus mehreren Fachbereichen der Jade Hochschule gaben Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Im Anschluss konnten sich alle Interessierten einen persönlichen Eindruck von den Arbeiten in einem Labor verschaffen.

WaVe Innovative Wasserstoffverbrennung

Prof. Dr.-Ing. Karsten Oehlert aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften präsentierte das Forschungsprojekt WaVe, das die wasserstoffbasierte Bereitstellung von flexibler Primärregelleistung in thermischen Kraftwerken zum Ziel hat. Hier wird ein Brennersystem entwickelt, mit dem sehr schnell große Zusatzleistungen beispielsweise im Dampfpfad eines Gas- und Dampf-Kraftwerkes zur flexiblen Stromleistungsregelung realisiert werden sollen.

Aufbau eines Wasserstoffvollmotors

Im Vergleich zu einer Turbine hat ein Verbrennungsmotor deutlich mehr Bauteile, was die Umwandlung des Motors auf Wasserstoff als Antriebsmittel deutlich komplexer macht. Prof. Dr.-Ing. Peter Charles aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften ist überzeugt, dass Wasserstoff das Schlüsselelement für die Energiewende ist. Mit seinem Team arbeitet er an der Jade Hochschule an einem Wasserstoffvollmotor.

Einbindung der H2-Kette in bestehende Netze

Warum Wasserstoff als Netzspeicher Verwendung finden sollte, präsentierte Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Gawlik vom Fachbereich Management, Information, Technologie. In Deutschland muss pro Jahr ein Strombedarf von 500 Terrawattstunden gedeckt werden. Gerade in den Lastspitzen, also in den Zeiträumen, in denen der Strombedarf besonders hoch ist, muss die sichere Versorgung gewährleistet werden. Hier können chemische Wasserstoffspeicher eingesetzt werden, um die Versorgungsspitzen aufzufangen.

Wasserstoffanwendungen in der maritimen Branche

Prof. Dr. Peter Wengelowski und Prof. Ralf Brauner vom Fachbereich Seefahrt & Logistik gaben einen Einblick in die Wasserstoffanwendungen in der maritimen Branche. Die beiden Wissenschaftler gingen unter anderem darauf ein, wie Häfen als Wasserstoffhub genutzt werden können und präsentierten eine Supply Chain für die Wasserstoffversorgung im Hafen.

Aufbau einer regenerativen Infrastruktur an einem Industriestandort

Wie die Begleitung eines Wasserstoffpilotprojektes aussieht, erklärte Sebastian Rolwers aus dem Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie. Das am Institut für Rohrleitungsbau angesiedelte Forschungsprojekt soll auf dem Industriegelände in Wiesmoor von Bohlen & Doyen grünen Wasserstoff als Ergänzung zu fossilen Energieträgern in das Energiemanagement einbinden.

Wirtschaftliche Betrachtung – Mobilität, Transport, Konkurrenzbewertung

Prof. Dr. Bernhard Köster vom Fachbereich Wirtschaft gab eine volkswirtschaftliche Einschätzung zur Verwendung von Wasserstoff als Antriebsstoff für Pkw und Lkw, insbesondere im Vergleich zur akkubasierten E-Mobilität. Hier stellte er insbesondere den Effizienzgrad, die Klimabilanz, das Lade- und Tankstellennetz, die Energie- und die Fahrzeugkosten gegenüber. Weiterhin verwies er auf die bestehende Rohstoffabhängigkeit, unter anderem in Bezug auf Nickel, Chrom oder Kadmium oder die Seltenen Erden.

Projekt Transformation Wilhelmshaven

Vizepräsident Saß gab einen Einblick in das Projekt Transformation Wilhelmshaven, das sich in Beantragung befindet. Gerade diese Region steht mit der Abschaltung von zwei Kohlekraftwerken vor der Herausforderung des Strukturwandels. Sollte dieses Projekt Genehmigung finden, wird die Jade Hochschule mit weiteren Projektpartnern daran arbeiten, Neues für die Region zu schaffen, um Altes zu kompensieren. Hieraus können sich gute Möglichkeiten ergeben, Wilhelmshaven als Energiedrehscheibe zu etablieren.

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Besser studieren

Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.