Forschungsprojekt der Jade Hochschule bezieht Expert_innen der regionalen Kliniken ein
Projektbeirat berät Wissenschaftler_innen bei der Entwicklung von Pflegetechnologien
Oldenburg. Um eine an den Bedarfen der Pflegepraxis ausgerichtete Technologie entwickeln zu können, hat das Anwendungsprojekt „Pflege und Technik“ des Forschungsprojektes DEAL der Jade Hochschule einen Projektbeirat berufen, der die Wissenschaftler_innen in den nächsten zwei Jahren in regelmäßigen Abständen beraten soll. Der Beirat besteht aus Vertreter_innen von vier regionalen Kliniken. Hierzu gehören das Evangelische Krankenhaus Oldenburg, das Klinikum Oldenburg, das Pius-Hospital Oldenburg und das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede. Im Zentrum der Beiratssitzungen steht eine unabhängige und fachliche Begleitung der Projektaktivitäten. Gemeinsam sollen beispielsweise Fragen zu den Herausforderungen des Technikeinsatzes in der klinischen Praxis, der Akzeptanz oder den Zugangswegen, um Pflegefachpersonen zukünftig am Forschungs- und Entwicklungsprozess beteiligen zu können, geklärt werden.
An vier ausgewählten Terminen wird der Beirat zukünftig zusammenkommen, um den aktuellen Entwicklungsstand und Zwischenergebnisse zu diskutieren. „Das ist nur ein Strang aus einem Bündel verschiedener Beteiligungsformate innerhalb des Projektes“, erklärt Dr. Frauke Koppelin, Professorin für Gesundheitswissenschaften.
„Neben dem Beirat sollen zukünftig auch Studierende aus dem Studiengang Angewandte Pflegewissenschaft intensiver mit eingebunden werden, um so als Co-Forschende nach den vermittelten theoretischen Grundlagen praxisnah definierte Aufgaben im Forschungs- und Entwicklungsprozess zu übernehmen.“
Dr.-Ing. Vanessa Cobus, Professorin für eCare und Lehrende der Module „Digitalisierung und Technik“
Ergänzend dazu wird kooperierend mit den Mitarbeitenden des Projekts „Zukunftslabor Gesundheit“ an thematischen Schnittpunkten gearbeitet.
Ziel des Anwendungsprojektes ist die Entwicklung und Evaluation einer automatisierten Pflegedokumentation auf Grundlage technikgestützter Aktivitätsanalysen zur Entlastung und Unterstützung der klinischen Pflegepraxis. „Konkret sollen durch Sensoren und Kameras zukünftig pflegerische Maßnahmen im Rahmen des Versorgungsprozesses automatisch erkannt und in einem Dokumentationssystem abgebildet werden“, erklärt Dr.-Ing. Frank Wallhoff, Professor für Assistive Technologien. „Darüber hinaus soll das System zu geeigneten Zeitpunkten passende pflegerelevante Inhalte entsprechend der erkannten pflegerischen Tätigkeit vermitteln.“
Das Projekt wird im Rahmen des Projektes Data-Driven Health (DEAL) durchgeführt und durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit Mitteln aus dem Programm zukunft.niedersachsen der VolkswagenStiftung gefördert. Beteiligt sind verschiedene Fachbereiche der Jade Hochschule.
Für die Entwicklungs- und spätere Erprobungsphase sind in den nächsten Monaten unterschiedliche Studien mit Pflegefachpersonen, wie eine Online-Befragung, Fokusgruppen und Workshops geplant. Interessierte Personen aus der klinischen Praxis können sich zu diesen Studien anmelden: alexander.pauls@jade-hs.de, 0441 7708-3407
Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.