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Innovationssprint: Wärmeplanung mit Künstlicher Intelligenz und Geoinformation vorantreiben

Jade Hochschule und GSG Oldenburg werben erfolgreich Transferförderung ein

Oldenburg. Noch immer wird der Großteil der deutschen Haushalte durch fossile Energien wie Erdgas oder Öl mit Wärme versorgt. Um das Ziel einer treibhausgasneutralen Bundesrepublik bis 2045 zu verwirklichen, wurde zu Jahresbeginn die Einführung einer verbindlichen und flächendeckenden Wärmeplanung durch ein Bundesgesetz geregelt. Das Land Niedersachsen regelt in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Kommunen: Sie legen geeignete Gebiete für treibhausgasneutrale Wärmenetze oder Wärmepumpen fest. Um Kommunen bei dieser Aufgabe zukünftig zu unterstützen, haben sich die Jade Hochschule und die GSG Oldenburg nun erfolgreich um Mittel der Förderrichtlinie „DATIpilot“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beworben. Das Projekt „Flächendeckende Abgrenzung von kleinräumigen Eignungsgebieten für die Wärmeplanung (FLAKE)“ startete Anfang September und wird bis 2026 im Rahmen der „Innovationssprints“ gefördert.

Kommunale Eignungsgebiete durch Geo-KI abgrenzen

Gemeinsames Ziel der Projektpartner ist, eine automatisierte Abgrenzung von Eignungsgebieten für die Wärmeplanung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Geoinformation zu entwickeln. In die automatisierte Gebietseinteilung fließen lokale Klimaschutzstrategien von Wohnungsbaugesellschaften ein. Auch durch das Bundesgesetz definierte Ebenen wie Baublocks, Straßenabschnitte sowie natürliche Grenzen wie Flüsse werden berücksichtigt. Ziel ist es, mit den Ergebnissen Kommunen zu entlasten und Wärmepläne vergleichbar machen. 

„Unser Ziel ist es, verschiedene Geo-KI-Algorithmen zur Aufteilung einer Kommune zu entwickeln, die dann über eine interaktive Software-Anwendung nutzbar sind.“

Prof. Dr. Sascha Koch, Institut für Angewandte Photogrammmetrie und Geoinformatik und wissenschaftlicher Leiter des FLAKE-Projekts

„Um eine passgenaue Funktionalität der Anwendung sicherzustellen, arbeiten wir mit verschiedenen Akteuren der Wärmeleitplanung zusammen.“

Ansprechpartnerin in der Redaktion

Berücksichtigung von lokalen Klimaschutzstrategien

Die Projektpartnerin GSG Oldenburg definierte bereits 2022 eine Klimaschutzstrategie auf Basis der Wärmeversorgungsstruktur in den Bestandsgebäuden den Ersatz von fossilen durch regenerative Energien bei gleichzeitiger Reduzierung von Wärmeverlusten mittels Gebäudedämmung. Dabei soll die wirtschaftlichste Transformation der Wärmeversorgung ermittelt werden, indem man technische Maßnahmen entwickelt, die je investiertem Euro am meisten CO2 einsparen. Hierfür werden in Machbarkeitsstudien Sanierungskonzepte miteinander verglichen und Planungsparameter für die wirtschaftlichste und ökologischste Lösung abgeleitet.

„Um die idealen Wärmecluster in unserem Bestand und darüber hinaus zu identifizieren, sollen Planungsparameter in die Algorithmen der Geo-KI eingebunden werden.“

Stefan Fölsch, Technische Leitung der GSG Oldenburg und FLAKE-Projektleitung

„Neben der Transformation des eigenen Bestandes, wollen wir auch die Möglichkeit schaffen, Dritte in energetisch optimierte Quartierslösungen zur klimaoptimierten Wärmeversorgung in der Stadtgemeinde Oldenburg einzubinden.“

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Hintergrund

Mit der Förderrichtlinie DATIpilot will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Transfer von Forschungswissen in die Anwendung beschleunigen. Durch die Förderung von technologischen und sozialen Innovationen sollen Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen gefunden werden. Die geförderten Projekte dienen zudem als Experimentierraum sowie als Erfahrungs- und Ideenspeicher für die im Aufbau befindliche Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI).

Die Jade Hochschule ist in zwei erfolgreich bewilligten Anträgen beteiligt. Das Projekt „Flächendeckende Abgrenzung von kleinräumigen Eignungsgebieten für die Wärmeplanung“ (FLAKE) startet als einer von 300 geförderten Innovationssprints. Ebenfalls gefördert wird die „Innovationscommunity Hören“ unter Beteiligung der Jade Hochschule, als eine von 20 bewilligten Innovationscommunities.


Besser studieren

Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.