Jade Hochschule möchte Bürger_innen stärker an Forschungsvorhaben beteiligen
Mitarbeiter_innenbefragung zur Wissenschaftskommunikation
In dem aktuellen Projekt "Partizipative Wissenschaft in Region, Kultur und Technik (ReKuTe)" möchte die Jade Hochschule durch neue Formate den Dialog zwischen Wissenschaftler_innen und Zivilgesellschaft fördern. Durch besondere Veranstaltungsformate fern des klassischen Vortrags soll Wissen aus der Hochschule unterhaltsam und für den Laien verständlich vermittelt werden. "Wir möchten außerdem dafür sensibilisieren, Bürger_innen verstärkt in Forschungsvorhaben einzubinden“, sagt Projektleiterin Christina Schumacher. „Das Internet und die Nutzung von Apps machen es heute einfach, die Bevölkerung zum Beispiel an der Erhebung von Daten teilhaben zu lassen.“ Letzlich könne der Austausch mit der Zivilgesellschaft zu neuen, bedarfsorientierten Forschungsfragen führen.
Umfrage unter Beschäftigten der Jade Hochschule
In einem Teilprojekt wurde jetzt unter den Beschäftigten der Jade Hochschule eine Umfrage zum Interesse an den Themen Wissenschaftskommunikation und an partizipativer Forschung durchgeführt. 80 Personen haben sich daran beteiligt - etwa zu einem Drittel Professor_innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen und Mitarbeiter_innen in Technik und Verwaltung. Die Teilnehmenden kamen aus den verschiedenen Organisationseinheiten der Hochschule, überwiegend aus den Fachbereichen „Architektur“ und „Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie“.
57 Prozent der Befragten sind in der Forschung aktiv, davon haben 38 Prozent bereits Erfahrung mit der Beteiligung von Bürger_innen an Forschungsprojekten. 15 Prozent der Befragten haben geforscht oder forschen immer noch partizipativ an der Jade Hochschule. „Hier zeigt sich, dass partizipative Forschung an der Jade Hochschule bereits durchgeführt wird, aber noch ausbaufähig ist“, sagt Projektmitarbeiterin Dafna Scholze.
Ein grundsätzliches Interesse an der Entwicklung und am Ausprobieren von dialogorientierten Formaten in Forschungsprojekten sei vorhanden: 25 Personen könnten sich vorstellen Bürger_innen an ihren Forschungsprozessen zu beteiligen, vor allem an der Durchführung, an der Entwicklung der Fragestellung und an der Vorstellung der Forschungsergebnisse.
Auch an besonderen Formaten der Wissenschaftskommunikation (unter anderem Science Slam, Lange Nacht der Wissenschaft, Science goes Pub(lic)) würden die Hochschul-Beschäftigten gerne mitarbeiten (52 Personen). Erfahrung mit der Vermittlung von Themen der Wissenschaft an eine breite Öffentlichkeit hat allerdings weniger als die Hälfte der Befragten (42 Personen). Als Grund, warum keine Wissenschaftskommunikation betrieben wird, wurde insbesondere der Zeitmangel genannt.
Weitere Informationen und detaillierte Umfrageergebnisse:
Dafna Scholze
Besondere Formate der Wissenschaftskommunikation
Aus dem Projekt „ReKuTe“ sind bereits einige Veranstaltungen geplant:
Am 24. Oktober findet in den Oldenburger Kneipen die Veranstaltung „Hirn vom Hahn – Wissen frisch gezapft“ statt. Ein (Nachwuchs-)Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin fasst in 20 bis 30 Minuten ohne technische Hilfsmittel zusammen, womit er/sie sich beschäftigt und stellt dies den Oldenburger Bürgerinnen und Bürgern leicht verständlich in einer Kneipe vor. Neben Wissenschaftler_inen der Jade Hochschule beteiligen sich Angehörige der Uni Oldenburg, des OFFIS, ForWind und dem DLR. (Weitere Infos folgen)
In Zusammenarbeit mit dem Teilprojekt TECHNOLOGY des Projektes „AEQUIPA“ werden Studienergebnisse in einem partizipativen Prozess mit Probanden in Stadtteiltreffs in Oldenburg ausgewertet und präsentiert.
In Kooperation mit dem „inForum“ der Fachstelle Bürgerliches Engagement (Stadt Oldenburg) wird seit April monatlich das „Café Schlaumeier“ angeboten - ein offener Café-Treff mit integriertem Programm. Auf spielerische Weise wird anhand von Rätselfragen Wissenswertes aus und über die Wissenschaft der Jade Hochschule vermittelt. Der nächste Termin ist der 26. September im PFL (Anmeldung über das „inForum“).
„Momentan tauschen wir uns mit Interessenten über weitere mögliche neue Formate und Projekte aus“, sagt Scholze.