„Jede Statistik hinterfragen!“

Statistik hat bei vielen Menschen nicht den besten Ruf. Sie gilt als langweilige, schwierige, trockene Materie, die jedem zwar auf Schritt und Tritt in Schule, Studium, Beruf und vor allem in den Medien begegnet, zu der viele aber kaum Zugang finden. Dabei sind die meisten statistischen Sachverhalte mit gesundem Menschenverstand einfach zu hinterfragen.

Begleitend zur Vorlesung "Statistik" bei Prof. Dr. Christiane Goodfellow gab Prof. Dr. Björn Christensen, auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Oldenburg, humorvolle Einblicke in die Deutungsvielfalt von Statistiken.

Schokolade verhilft zum Nobelpreis

In seinem Praxisvortrag "Trau´ keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast” zeigte er den rund 130 Zuhörer_innen, wie sich statistisch beweisen lässt, dass der Vatikan weltweit die höchste Kriminalitätsrate aufweist oder Schokolade zum Nobelpreis verhilft. Einfache Botschaften sind zwar attraktiv, aber kaum seriös. Bei vielen Studien und Umfragen werden einfache statistische Regeln missachtet und die Hintergründe nicht hinterfragt.
 

Björn Christensen ist Professor für Mathematik und Statistik am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Kiel und an der Europa-Universität Flensburg. Vor seinem Wechsel an die Hochschule hat er zwei Unternehmen im Bereich Data Mining/Big Data gegründet und geleitet. Nebenberuflich schreibt er zusammen mit seinem Bruder Sören seit 2012 eine wöchentliche Kolumne zur Mathematik und Statistik in den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages und unregelmäßig die Kolumne „angezählt“ auf Spiegel Online.