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„Nachhaltigkeitsziele und Anforderungen an die maritime Sicherheit gehen vielfach Hand in Hand“

Veranstaltung: Maritime Sicherheit für eine nachhaltigere Schifffahrt

Lübeck. Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit ist auch in der maritimen Branche immer ausgeprägter spürbar. Zugleich dürfen im Rahmen dieser Entwicklung Sicherheitsthemen nicht vernachlässigt werden. In diesem Spannungsfeld fand am 28. Juni in Lübeck die Veranstaltung „Maritime Sicherheit im Kontext der nachhaltigen Entwicklung der Schifffahrt“, der Fachgruppe Maritime Sicherheit des Maritimen Clusters Norddeutschland statt. International ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Forschung, maritimen Unternehmen sowie der Administration beleuchteten die Thematik aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. 40 Teilnehmer_innen aus dem maritimen Umfeld nutzten die Gelegenheit, Einblicke in wichtige Entwicklungen zu gewinnen und aktuelle Trends und Fragestellungen mit den Referenten zu diskutieren. Das Angebot, sich noch vor Ort mit anderen Akteuren zu vernetzen, stieß bei den Teilnehmer_innen gleichfalls auf positive Resonanz.

Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Professor Dr. Falk von Seck von der Jade Hochschule im Namen der Fachgruppenleitung die Referenten und Teilnehmer_innen. Nach einem Grußwort der MCN-Geschäftsführerin Jessica Wegener adressierte der Globalisierungsexperte Prof. Dr. Holger Görg, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft und Leiter des Forschungsbereichs Internationaler Handel und Investitionen, im ersten Teil der Veranstaltung die aktuellen Herausforderungen für den Warenaustausch aus einer globalen Perspektive und wies dabei auch auf bestehende und potenziell hinzukommende Risiken für den weltweiten Schiffsverkehr hin.

Den Blick eines multimodal operierenden Transport-Organisators auf die maßgeblichen Entwicklungsstränge hin zu einer verbesserten Nachhaltigkeit der Transportkette steuerte Michael Maass, Vice President Sustainability Solutions Sea der Kühne+Nagel (AG & Co.) KG, bei. „Der emissionsfreie Antrieb der großen Schiffsflotten ist die Zukunft der Schifffahrt. Nicht heute oder morgen, aber in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Bis dahin lässt sich über alternative Kraftstoffe bereits heute echte CO2-Neutralität erreichen“, sagte Maass.

Die speziellen Anforderungen der sich abzeichnenden politischen und rechtlichen Rahmensetzung für die Seeschifffahrt erläuterte anschließend Kapitän Wolfram Guntermann von der Hamburger Containerlinienreederei Hapag-Lloyd. Geir Jørgensen, Senior Vice President und Global Head of Loss Prevention beim norwegischen P&I-Versicherer Skuld teilte neue Erkenntnisse und zog Schlussfolgerungen für den Bereich der maritimen Risikoeinschätzung und Schadensverhütung. Es folgte eine erste Diskussionsrunde.

Im zweiten Teil der Veranstaltung gingen die Referenten darauf ein, wie innovative Lösungen und Systeme der maritimen Sicherheit dazu beitragen, nachhaltige Entwicklungen in der Schifffahrt zu begleiten und zu unterstützen. So stellte Ralf Garrn von der Ratingagentur Scope mit „Scope Ship Review“ ein leistungsfähiges Produkt vor, das bereits heute für circa 70.000 Schiffe weltweit die Messung der jeweiligen schiffsbezogenen Emissionen ermöglicht und zudem für jedes Schiff auch die Erfassung und Skalierung der zunehmend verpflichtenden Nachhaltigkeits-Indikatoren gemäß EEXI, CII und SEEM-Plan sicherstellt. Der Druck, Emissionen zu reduzieren, „kam bisher von den Finanzierern. Jetzt wollen aber vor allem die großen Marken wie IKEA, Nike oder Amazon ihren Kunden klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen nachweisen und dazu gehört ein klimaneutraler Seetransport”, unterstrich Garrn.

Wie eng Aspekte der Sicherheit und Nachhaltigkeit verzahnt sind und dass Qualitäts-Standards nach ESG („Environmental, Social and Corporate Governance“) für eine Flagge durchaus klug und erfolgreich zu vereinbaren sind, zeigte Dr. Albrecht Gundermann von EUROMAR in seinem Vortrag am Beispiel des Portugiesischen Internationalen Schiffsregisters auf Madeira. Michael Hoppe von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt erläuterte abschließend anhand konkreter Beispiele, wie eine Revitalisierung und Nachnutzung technischer Systeme zu mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit in der Schifffahrt beitragen könnten. Hoppe warnte unter anderem vor neuen Risiken durch Spoofing, das aktuell verstärkt in der östlichen Ostsee und im Schwarzen Meer beobachtet werde.

Als Mitglied der Fachgruppenleitung zog Prof. Dr. von Seck nach der Veranstaltung, die im Anschluss an eine zweite Diskussionsrunde und weiterem Networking beim Kaffee ausklang, ein äußerst positives Resümee. In den hochkarätigen Beiträgen und in den anschließenden Diskussionen sei deutlich geworden, „dass Nachhaltigkeitsziele und Anforderungen an die maritime Sicherheit vielfach Hand in Hand gehen“. Das Feedback der Teilnehmer sei „angesichts der kreativen und sehr konkreten Nachhaltigkeitsüberlegungen durchweg positiv ausgefallen“.

Ansprechpartnerin in der Redaktion


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