Überall und immer wieder wird auf die hohe Relevanz der Ressource Bildung insbesondere in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) für Deutschland hingewiesen. Obwohl Fachkräfte händeringend gesucht werden und die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt besser nicht sein könnten, entscheiden sich immer weniger für einen MINT-Studiengang. Bereits seit 2018 ist die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in MINT-Fächern rückläufig (Quelle: Statistisches Bundesamt). „Gegenläufig dazu steigen aber die gesellschaftlichen Herausforderungen, zum Beispiel hinsichtlich des Klimawandels und der Energiewende, für die es zukünftig Expertinnen und Experten braucht“, weiß Anka Albrecht. „Die Anforderungen in diesem Bereich steigen kontinuierlich.“
„Es ist nicht nur im Interesse der Hochschule, sondern auch im Interesse der Gesellschaft, Begeisterung für Ausbildungen, Studium und Berufe im MINT-Bereich zu wecken, denn sie werden dringend benötigt.“
Anka Albrecht,
Ansprechpartnerin Schulen, Projekt Robotikzentrum JadeBay und Koordinatorin Roberta Projekt
Da die Wahl eines MINT-Studienfaches oft schwerfällt, wenn es bis dato wenig bis gar keine Berührungspunkte im Schulumfeld gab, hat die Jade Hochschule über das Jahr hinweg viele Informationsformate für Schülerinnen und Schüler angeboten. Hier konnten sie sich ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln, anhand derer Begeisterung, Interesse und Faszination entstehen kann.
Erlebnishochschule
Zum sechsten Mal fand die Erlebnishochschule (vormals Schülerhochschule) unter dem Motto Sommer - Sonne - Wissenschaft am Campus Wilhelmshaven statt. Mit einem seit 2018 stetig wachsenden Workshopangebot und unter Beteiligung fast aller Fachbereiche sowie 150 Anmeldungen allein in diesem Jahr hat sich die Veranstaltung für Schüler_innen ab zwölf Jahren zu einer festen Größe im Sommerferienprogramm in der Region etabliert.
Schüler_innenakademie Gründen
Die „Schüler_innenAkademie Gründen“ bietet bereits im vierten Jahr einen Austausch zwischen Schüler_innen und Gründer_innen aus der Region an. Mit jährlich bis zu 40 Teilnehmenden von Schulen aus Wilhelmshaven, Schortens, Jever, Esens, Varel, Oldenburg bis nach Delmenhorst wird das Angebot vom Institut für Unternehmensgründung und Innovation (UGI) sowie den Fachbereichen Wirtschaft, Ingenieurwissenschaften und Management, Information, Technologie unterstützt.
Roberta – Lernen mit Robotern
Explizit nur Schülerinnen im Alter von 10 bis 16 Jahren erhalten im Projekt „Roberta - Lernen mit Robotern“ seit mittlerweile über zehn Jahren einen spielerischen Zugang zu Naturwissenschaften und Technik durch Anfassen und Ausprobieren. Zugrunde liegt ein besonders auf die Interessen von Mädchen zugeschnittenes didaktisches Konzept des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS).
Schulgruppen besuchen über einen längeren Zeitraum immer wieder die Jade Hochschule. Dabei lernen sie „ihren“ Roboter und den Umgang mit ihm intensiv kennen und erlernen in einer geschützten Lernumgebung die Grundlagen des Programmierens. So auch der letzte Roberta-Kurs im Jahr 2024: Die Schülerinnen programmierten mit Elan ihre Roboter mit dem Farbsensor so, dass dieser bei einem gefundenen Geschenk Jingle Bells spielte. Beim anschließenden Besuch des Medizintechniklabors war die Begeisterung groß. Sie konnten mit ihrer Roberta-Tutorin Rica Eisenberg, sie studiert Medizintechnik an der Jade Hochschule, einige medizintechnischen Geräte kennenlernen und selbst ausprobieren.
Design Challenge
Die Roboter Design Challenge findet jährlich am Jade Karrieretag statt und richtet sich gleichermaßen an Studierende und Studieninteressierte. Selbst gebildete Teams haben die Gelegenheit, ihre Kreativität, technische Expertise und Innovationskraft unter Beweis zu stellen. Mit einem vorgegebenen Bausatz müssen die Teilnehmer_innen einen Roboter zusammenbauen, der in der Lage ist, eine gestellte Aufgabe zu erfüllen.
„Die Vertrautheit mit dem Studium beziehungsweise zu einem bestimmten Studienfach ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidungsfindung von Schülerinnen und Schülern. Wir freuen uns sehr, dass es so viele engagierte Mitarbeitende aus allen Fachbereichen gibt, die es Schüler_innen ermöglichen, sich auszuprobieren, zu entdecken und mit neuen Erfahrungen eine Grundlage für ihre berufliche Zukunft schaffen. An dieser Stelle geht auch ein großer Dank an alle Mitgestaltenden!“
Prof. Dr. Hero Weber,
Vizepräsident für Studium und Lehre