| Präsidialbüro

Prof. Dr. Ludger Wolters in den Ruhestand verabschiedet

Experte an der Schnittstelle zwischen Maschinenbau und Informatik

Jade Welt (JW): Lieber Herr Prof. Dr. Wolters, in welchen Bereichen waren Sie an unserer Hochschule tätig?

Wolters: Angefangen habe ich im damaligen Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Wilhelmshaven und war dann im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade Hochschule tätig. Meinem Arbeitsgebiet entsprechend habe ich immer an der Schnittstelle zwischen Maschinenbau und Informatik gearbeitet und mich mit Themen der Digitalen Produktentwicklung und der Softwareentwicklung in diesem Bereich befasst. Schon mein Vorgänger Prof. Weisgerber hat sich sehr frühzeitig und insbesondere deutlich früher als viele andere Hochschulen um diese seit Jahrzehnten innovativ gebliebenen Themen gekümmert. Da er schon Anfang der 90’er Jahre ein sehr hochwertiges CAD/CAM-Labor im damaligen Fachbereich Maschinenbau aufgebaut hatte, fand ich von Anfang an hervorragende Voraussetzungen vor, die genannten Themen auch durch den Einsatz und die Erweiterung entsprechender Softwaresysteme weiter zu entwickeln. Damit konnten wir uns in Bereichen wie CAD/CAM und Product Lifecycle Management auch über die Region hinaus einen Namen in der Industrie, vor allem in den Branchen Luft- und Raumfahrt sowie Automobil- und Schiffbau, machen. Durch die Verbindung von Maschinenbau mit Informatik konnten wir unseren Studierenden Qualifikationen ermöglichen, die in dieser Kombination am Arbeitsmarkt nur selten zu finden, aber immer sehr nachgefragt waren.

Prof. Dr. Ludger Wolters (Foto: privat)
Prof. Dr. Ludger Wolters (Foto: privat)

„Dankbar bin ich für die Gestaltungs-möglichkeiten und Freiräume, die die Hochschule und insbesondere der Fachbereich Ingenieurwissenschaften mir immer geboten haben.“

Prof. Dr. Ludger Wolters

JW: Was war für Sie persönlich ein herausragendes Ereignis?

Wolters: Abgesehen von fachlichen Themen waren die herausragenden Ereignisse während meiner Tätigkeit an der Hochschule sicherlich die berühmte-berüchtigte Fusion und Defusion der Hochschulen, auf kleinerer Ebene aber auch die Zusammenlegung der damaligen Fachbereiche Elektrotechnik, Feinwerktechnik und Maschinenbau zum heutigen großen Fachbereich Ingenieurwissenschaften. Ich selbst war dann viele Jahre Sprecher einer wissenschaftlichen Einrichtung im Fachbereich Ingenieurwissenschaftlichen, deren Mitglieder aus verschiedenen ursprünglichen Fachbereichen stammen. Ich denke, es ist uns allen gelungen, schon in sehr kurzer Zeit dort zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zu kommen, die dann über alle Jahre immer absolut problemlos funktioniert hat. Dafür bin allen Mitgliedern dieser wissenschaftlichen Einrichtung sehr dankbar.

JW: Was gefällt Ihnen besonders gut an der Jade Hochschule?

Wolters: Hervorheben möchte ich das stets als gut erlebte Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden an der Jade Hochschule. Ich selbst habe noch als Student zu anderen Zeiten erfahren, dass das durchaus nicht immer selbstverständlich ist. Dankbar bin ich für die Gestaltungsmöglichkeiten und Freiräume, die die Hochschule und in meinem Fall insbesondere der Fachbereich Ingenieurwissenschaften mir immer geboten haben. Mit konstruktiven, entsprechend gut begründeten Vorschlägen fand ich immer ein offenes Ohr.

JW: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wolters: Zunächst wünsche ich mir das, was wir uns wohl alle am dringlichsten wünschen: dass die vielfältigen Einschränkungen durch Corona hoffentlich bald überflüssig werden und wir unser Leben weitestgehend wieder so führen können, wie wir es gewohnt waren. Wir müssen zur Zeit an der Hochschule mit vielen Beschränkungen leben, die sich auch durch den konsequenten Einsatz von Online-Techniken bei weitem nicht kompensieren lassen. Aber die Aussichten, als Ruheständler in der nächsten Zeit zu Hause bleiben und möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen haben zu sollen, sind kurzfristig natürlich auch nicht gerade verlockend. Ich bin aber optimistisch, dass es bald wieder Richtung Normalität geht. Konkret wünsche ich mir künftig ein Leben in Gesundheit ohne das enge Korsett eines Stundenplans. Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass man auch in Monaten wie etwa Mai oder Oktober gut verreisen kann. Und natürlich fühle ich mich der Jade Hochschule weiter eng verbunden und werde ihre weitere Entwicklung mit großem Interesse verfolgen.

Ansprechpartnerin in der Redaktion

  • Katrin Keller
    Katrin Keller

    katrin.keller@jade-hs.de