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Strahlenschutzausbildung an der Jade Hochschule

Kooperation zwischen der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven und dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften

Wilhelmshaven. Täglich werden Feuerwehrleute zu den unterschiedlichen Szenarien gerufen. Wenig bekannt ist dabei, dass neben der klassischen Brandbekämpfung auch die Abwehr von biologischen, chemischen und atomaren Gefahren zu den Aufgaben der Berufsfeuerwehren zählt. Um diese Ausbildung zu unterstützen, haben die Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven und der Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade Hochschule ein gemeinsames Projekt zur Ausbildung gestartet.

Hierzu hat der aktuelle Grundausbildungslehrgang der Berufsfeuerwehr den Lehrbetrieb für einige Tage in die Jade Hochschule verlegt. Zusammen mit Wissenschaftlern und Laboringenieuren lernten sie die Labore der Mikrobiologie, des medizinischen Strahlenschutzes und der Umweltchemie kennen. Die Auszubildenden hatten die Möglichkeit, unter kontrollierten Bedingungen die im Feuerwehreinsatz vorhandenen Mess- und Prüfgeräte zu erproben und die besonderen Gefahren in den speziellen Laboren kennenlernen. Unter Anleitung der Ausbilder trainierten sie in den jeweiligen Laboren besonders das exakte Erkennen der vorliegenden Gefahrenlage.

Die Kooperation kam durch die gemeinsamen Anstrengungen von Jan Schulz und Harm Wilken zu Stande. Wilken ist Teamleiter der Aus- und Fortbildung der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven und damit verantwortlich für die Ausbildung neuer Feuerwehrleute. Schulz ist als Professor für Meerestechnik an der Jade Hochschule für die benannten Labore verantwortlich. Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Gruppenführer im Wasserrettungszug Friesland kennt er zudem selbst verschiedene Einsatzszenarien und Strukturen. Zusammen hatten die beiden Männer die Idee, die vor Ort existierenden Möglichkeiten mit in die Ausbildung einzubinden. Nach einiger Planung wurde jetzt die erste Ausbildungsrunde mit einem eigens entwickelten Konzept erprobt.

„Wir können den Anwärtern der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven im Rahmen ihrer Ausbildung einen Einblick in den laufenden Laboralltag an der Hochschule geben. Im Strahlenschutzlabor konnten wir mit verschiedenen Strahlungsquellen alpha-, beta- und gamma-Strahlung als radioaktive Gefahren darstellen und im chemischen Ausbildungsabschnitt einsatzrelevante Reaktionen zeigen, wie sie zum Beispiel in Industrieanlagen vorkommen können und die man besser nur unter den kontrollierten Laborbedingungen ausführt“, erklärt Schulz. „Die Anwärter der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven wissen nun um die Gefahren und den Umgang mit diesen Stoffen und können das Erlernte in der Praxis umsetzen“, ergänzt Wilken. 

Zusammen mit seinem Ausbilderkollegen Jens Fremy denkt Harm gerade darüber nach, wie sie einen solchen Termin jährlich im Ausbildungsprogramm der Feuerwehr verankern können. Auch auf Seite der Jade Hochschule gibt es Ideen, einige Punkte effizienter zu gestalten. „Nachdem wir nun genau gesehen haben, auf was eine Einsatzkraft alles zu achten hat, können wir verschiedene Experimente besser an den realen Bedarf anpassen“, sind die betreuenden Laboringenieure Detlef Ihnen und Malte Sjuts überzeugt.

Der aktuelle Ausbildungsjahrgang der Berufsfeuerwehr zusammen mit den Ausbildern der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven Wilken Harm und Jens Fremy (1. und 2. v. re.), Prof. Jan Schulz (li.) und Detlef Ihnen (3. v. li.) (Foto: Jade HS)

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