Studentin der Jade Hochschule unterstützt bei der Reakkreditierung schwedischer Studiengänge

Portrait über Nautik-Studentin Cynthia Wolter

Die World Maritime University (Foto: Cynthia Wolter)

„Alle hatten das Gefühl, dass sie von den Besten lernen und diese Atmosphäre fand ich sehr beeindruckend“, erzählt Cynthia Wolter, Nautik-Studentin an der Jade Hochschule. In diesem Jahr gehörte sie zu dem Expertenteam, das zwei der Studienangebote an der World Maritime University (WMU) in Malmö, Schweden im Auftrag der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) reakkreditierte. Rückblickend erzählt sie, welchen nachhaltigen Eindruck sie gewonnen hat.

Wolter hat überzeugt

Auf Vorschlag von Prof. Hans-Jörg Nafzger, wissenschaftlicher Leiter des Schiffsführungssimulators am Campus Elsfleth, konnte Wolter die ZEvA von ihrer fachlichen Eignung überzeugen und arbeitete über mehrere Monate an der Reakkreditierung des Studiengangs Master of Science in Maritime Affairs sowie der Promotion in Maritime Affairs. Im Vorfeld bekam die 27-jährige Unterlagen zur Vorbereitung zugesendet und konnte im März – kurz vor dem harten Lockdown – als Teil des Expertenteams nach Malmö reisen, um vor Ort mit der Universitätsleitung, den Lehrenden sowie den Studierenden der WMU Interviews zu führen.

„Schon seit vielen Jahren unterstütze ich die ZEvA als Fachgutachter bei ihren Akkreditierungsverfahren und war auch an der Erstakkreditierung von Studiengängen an der WMU beteiligt. Bei der Reakkreditierung dieser Studiengänge konnte ich aus terminlichen Gründen selbst nicht zur Verfügung stehen, wurde aber gebeten, eine geeignete studentische Gutachterin vorzuschlagen. Meine Wahl fiel sofort auf Frau Wolter, die schon einige Zeit sehr engagiert und kompetent in den Gremien sowohl unseres Fachbereichs als auch der Hochschule tätig ist“, erklärt Nafzger.

Cynthia Wolter im Selbstportrait (Foto: Cynthia Wolter)

Neben Professor Tommi Inkinen (Universität Turku, Finnland), Prof. Dr. Rickard Bergqvist (Universität Göteborg, Schweden), Prof. Kapitän Rudolf Kreutzer (Hochschule Emden/Leer), Prof. Anita Lewandowska (Universität Danzig, Polen), Prof. Dr. Frank Ziemer (Hochschule Wismar), Prof. Dr. Damir Zec (Universität Rijeka, Kroatien) und Ulrich Bösl (Kiel Canal Authority) war Wolter die einzige studentische Vertreterin in dem Gremium.

„Ähnlich wie in Elsfleth ist die WMU eine kleine Universität. Es ist sehr familiär, jeder kennt jeden“

, erklärt sie. Spürbar sei auch gewesen, wie hoch motiviert die Studierenden in Malmö waren. Erfreut sei sie aber auch darüber gewesen, einen so tiefen Einblick in die Abläufe einer anderen, sehr forschungsorientierten Institution zu erhalten.

Empfehlung des Expertenteams

Im ersten Akkreditierungsbericht wurden einige Punkte festgehalten, die im weiteren Verlauf verbessert werden sollten. Das wurde nun nach sechs Jahren im Reakkreditierungsverfahren überprüft. „Insgesamt hat die WMU fast alle Kritikpunkte verbessert, sodass wir im Abschlussbericht nur wenig Kritik festgehalten haben“, erklärt Wolter. Die Empfehlung des Expertenteams lautet, dass die Promotionsstudierenden vermehrt in die Lehre eingebunden werden sollen. Außerdem sollen sie motiviert werden, mehr ihrer Arbeiten zu veröffentlichen. So können sie ihre exzellente Forschungsarbeit öffentlich sichtbarer machen.

Nach einer Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin am Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart, entschied sich Wolter für ein Studium an der Jade Hochschule. „Ich wollte keine reinen Bürotätigkeiten ausführen, sondern auch unterwegs sein.“ Nach einiger Recherche stellte sie fest, dass der Beruf der Kapitänin dies alles beinhaltet. Insbesondere das breite Aufgabenspektrum reizte sie, sodass sie sich mit 22 Jahren entschied, ein Studium aufzunehmen. „Nach meinem Praxisjahr an Bord kann ich sagen, dass mir immer noch alles ausgesprochen gut gefällt.“ Ebenso hat die Universität in Malmö bei Wolter einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Ich könnte mir auch eine wissenschaftliche Karriere vorstellen – vielleicht ja sogar mit Start in Malmö.“

Über die ZEvA:

Die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover arbeitet seit 1995 mit Hochschulen in Deutschland und Europa auf dem Gebiet der Qualitätssicherung zusammen. Kernaufgaben sind die Evaluation und Akkreditierung von Studiengängen, die Hochschulsteuerung sowie das Hochschulmanagement.

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