Studentisches Projekt entwickelt innovative Überwachungslösung für Trinkwasser-Filtersysteme
Zukunftsweisendes Projekt für Indien gewinnt den ersten Platz bei der Jade Ideenwerft
Wilhelmshaven. Der Mechatronik-Student Jannes Dirks engagierte sich vor seinem Studium an der Jade Hochschule in einem Projekt von "weltwärts", dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des deutschen Bundesministeriums. Ziel war es, die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in ländlichen Regionen Indiens zu verbessern und 50 Wasseraufbereitungsanlagen zu installieren.
Nach seinem Freiwilligen Sozialen Jahr wollte Dirks seine Arbeiten in einem studentischen Projekt fortführen und konnte Prof. Dr. Johannes Marquering als Betreuer gewinnen, um die Überwachungstechnologie für Trinkwasser-Filtersysteme im humanitären Kontext zu entwickeln. Ziel ist es, die Hardware der Wasserfilter zu überarbeiten, sodass diese in Zukunft auch in anderen Bereichen eingesetzt werden kann.
„Ich finde es toll, dass ein FSJ-Projekt zu einem studentischen Projekt geworden ist und unterstütze dieses Vorhaben gerne. Die Konstellation finde ich total spannend. Ein Student aus Deutschland betreut ein Projekt in Indien und macht dafür die Elektronikentwicklung.“
Prof. Dr. Johannes Marquering
Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften unterstützt das Projekt im Rahmen studentischer Projekte mit professoraler Betreuung. Jannes Dirks steht im regelmäßigen Austausch mit den Hilfsorganisationen, die die Wasserfilter aufbauen: „Mit denen telefoniere ich regelmäßig. Jetzt gerade geht es darum, dass wir Prototyp-Platinen hingeschickt haben, die auch eingesetzt werden sollen. Deshalb habe ich dann erklärt, wie sie angeschlossen werden müssen.“
Mit diesem Projekt konnte Dirks den ersten Platz bei der Jade Ideenwerft gewinnen.
Damit die Wasserfilter effektiv und effizient betrieben werden, ist eine regelmäßige Wartung erforderlich. Jannes Dirks hat sich nun zur Aufgabe gemacht, eine innovative Lösung zu entwickeln, um die Funktion der Wasserfilter zu verbessern und die Wartung effizienter zu gestalten. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Wartung auf Basis der gefilterten Wassermenge zu planen, da der Verbrauch je nach Standort stark variieren kann. Die begrenzte Lebenszeit der Batterie, das wenige Know-How vor Ort und kein Zugriff auf das Mobilfunknetz stellten weitere Herausforderungen zur Funktion des Wasserfilters da.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzt die Arbeitsgruppe von Dirks und zwei weiteren Student_innen auf asynchrone Datenerfassung. Bei der Wartung werden die Daten über Bluetooth auf das Handy der Mitarbeiter_innen übertragen. Bei Verfügbarkeit einer Internetverbindung werden die Daten dann auf einen Server hochgeladen. Dort werden sie aufbereitet und auf einer Webseite dargestellt.
Zudem wurde eine App entwickelt, die es ermöglicht, neue Filter zur Datenbank hinzuzufügen, automatisch Daten zu erfassen und hochzuladen, Filtervariablen einzustellen und Unterstützung bei der Fehlerbehebung sowie Wartungsaufträge anzubieten. Des Weiteren können Wartungsaufträge inklusive der Route erteilt werden.
Die Projektziele für dieses Jahr umfassen ein Redesign der Hardware für die Filtersteuerung und Laderegelung, eine dezentrale asynchrone Datensammlung und Auswertung, den Export und die Aufbereitung der Daten in einer zentralen Datenbank sowie die Koordination der Wartungseinsätze und die Datenauswertung für weitere Einsätze.
Über die Jade Ideenwerft
Die Jade Ideenwerft ist ein Networking-Format in Zusammenarbeit mit der Havenwerft. Es bietet Student_innen die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen in Pitches zu präsentieren und dann Kontakte mit Gründer_innen und Gründungsinteressierten zu knüpfen. Die besten drei Ideen werden ausgezeichnet und erhalten Preise.
Die Jade Hochschule mit ihren drei Studienorten im Nordwesten Deutschlands sieht sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Region, in der sie stark verwurzelt ist. Hier trifft ein breites und modernes Fächerangebot auf innovative Formen der Lehre. Die Forschungstätigkeiten der Jade Hochschule zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus, die in Kooperation mit Unternehmen, Verbänden und anderen Institutionen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden.