Studierende entwickeln nachhaltiges Nutzungskonzept für Helgoländer Häfen
„Wir haben uns das Inselleben angeguckt und die Bedürfnisse vor Ort analysiert“, erklärt Janik Baum, einer der studentischen Projektleiter.
Mit der nachhaltigen Nutzung der Helgoländer Häfen setzten sich 15 Studierende des Fachbereichs Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule in den vergangenen Monaten auseinander. „Verschiedene Studien von Beratungsgesellschaften liegen für die Helgoländer Häfen bereits vor“, weiß Florian von Kroge, einer der studentischen Projektleiter. Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Janik Baum sorgte er dafür, dass das von den Studierenden erarbeitete Konzept ganzheitlicher ausgerichtet ist als bisherige Ansätze.
Welche Anforderungen an die Häfen ergeben sich
„Wir haben uns das Inselleben angeguckt und die Bedürfnisse vor Ort analysiert“, erklärt Baum. Anfang März befragten die Studierenden die Einwohner_innen Helgolands und nahmen an der Inselkonferenz teil. Sie stellten fest, dass momentan der Vorhafen, insbesondere der Helgolandkai, und der Südhafen, für viele Bedarfe genutzt wird. So kommen beispielsweise die Tourist_innen mit Passagierschiffen ebenso wie die Offshore- und Versorgungschiffe in den Häfen an. Auf Basis der Bedarfe und der Analyse entwickelten die Studierenden des Studiengangs Maritime Management Konzepte, die auch in der Praxis umsetzbar sind. „Im Hinblick auf den Aspekt der Nachhaltigkeit entschieden sich die Studierenden, viele Pieranlagen zu erhalten und deren Sanierungen vorzuschlagen“, erklärt Prof. Dr. Peter Wengelowski, der das Modul mit Prof. Ralf Brauner gemeinsam leitet. „Neubauten verursachen hohe CO2-Emissionen und einen Eingriff in das Ökosystem, die man vermeiden kann, wenn man mit Bestehendem arbeitet.“
Präsentation vor Ort
Auf der vorgestern stattgefundenen Einwohnerversammlung präsentierten die Studierenden in der Helgoländer Nordseehalle vor den interessierten Bürger_innen ihr Ergebnis. Sie schlugen vor, die insgesamt fünf bestehenden Häfen der Insel für unterschiedliche Zwecke zu nutzen und sie in ihrer Nutzung zu optimieren. Der Südhafen und auch der Helgolandkai bilden im Konzept der Elsflether Studierenden den Anlandungshafen für den Tourismus, wohingegen am Helgolandkai vornehmlich die Offshore-Schifffahrt sowie die Ver- und Entsorgung der Insel abgewickelt werden soll. Der Nord-Ost-Hafen wird zum Sportboothafen und der Binnenhafen wird der Ausweichhafen für die Sportboote. „Der Gemeinde und den Studierenden war ein neutraler wertfreier Ansatz ohne Ergebnisvorgabe durch den Auftraggeber wichtig, weil es so möglich ist, neue Ideen und Herangehensweisen zu diskutieren“, sagt Brauner. Nach der Präsentation fasst von Kroge den Abend zusammen: „Wir hatten noch eine Diskussionsrunde mit Inselbewohnern, die recht gut verlief und sind glücklich mit der Vorstellung unserer Ergebnisse.“
Gesammelte Erfahrungen sind wertvoll für den Berufseinstieg
Neben den fachlichen Erkenntnissen sammelten die Studierenden Schlüsselqualifikationen im Projektmanagement. „In einem solchen Projekt lernt man viel – auch über sich selbst“, weiß von Kroge. Und Baum ergänzt: „Diese praktischen Erfahrungen gekoppelt mit Exkursionen für die Ist-Aufnahme und Präsentation vor großem Publikum kann keine Vorlesung bieten.“ Durch die Exkursionen und die Gruppendynamik sei das Projekt sehr zeitaufwändig gewesen. Allerdings seien die gesammelten Erfahrungen besonders wertvoll und die erlangten Soft Skills nützlich für die berufliche Tätigkeit im Anschluss an das Studium – resümieren beide.