Über 100 Entwürfe von Architektur-Studierenden werden in Hamburg ausgestellt
Architekt_innen planen (fast) immer in einem Kontext. Besonders in Städten ist dieser Kontext sehr dicht und herausfordernd und das Bauland ist knapp. Bereits ab dem ersten Semester lernen Studierende mit diesen Problemen umzugehen. 130 Studierende aus dem ersten Studienjahr im Bachelor Architektur durchlaufen momentan das Studienprogramm „Transformationen“. Sie planen jeweils ein Gebäude mit zwei Nutzungsarten, welches sich in einer Modellstadt befindet.
Diese Modellstadt ist eine Arte Collage vieler internationaler Großstädte und besitzt Merkmale unter anderem von Tokio, Prag, Istanbul oder Madrid. Sie ist dementsprechend vielseitig und so müssen die Studierenden bei der Konzeption der Gebäude auf viele Variablen achten, wie beispielsweise Bodenbedingungen, Klima oder die Bevölkerungsdichte.
Im Lehrkonzept „Transformationen“ werden seit mittlerweile acht Jahren die Fachgebiete Entwerfen, Gestalten und Darstellen vereint. Ziel ist es, den Studierenden ein Verständnis für Abstraktion sowie für das Zusammenspiel von Kunst und Architektur zu vermitteln sowie ihnen eine Möglichkeit zu geben, schon zu Anfang des Studiums kreative Entwürfe und Modelle zu generieren. „Den Blick für die Ästhetik muss man erst einmal entwickeln“, weiß Student Andre Giebel, der in seinem Modell eine Bibliothek mit einem Kulturzentrum kombiniert.
Ausstellung wird auf dem Hamburger Architektursommer gezeigt
Am Ende des Projektes werden alls Arbeiten immer öffentlich präsentiert. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass die finale Ausstellung nicht in Oldenburg gezeigt werden wird, sondern auf dem Hamburger Architektursommer. Vom 4. bis zum 14. Juli werden über 100 Entwürfe der Studierenden in der Freien Akademie der Künste in Hamburg zu sehen sein. Zusätzlich werden themenrelevante Vorträge gehalten und Diskussionsrunden geführt.
Zur Zwischenpräsentation Anfang Mai zeigten sich die Beteiligten zuversichtlich und konnten am 9. Mai bereits fortgeschrittene Modelle präsentieren und begleitende Plakate vorstellen. Die Ausstellung auf dem Hamburger Architektursommer ist kein Zufall, sondern eine Konsequenz aus der erfolgreichen Arbeit der letzten Semester. „In den letzten Jahren lief alles immer besser“, weiß Heidi Fletcher, Dozentin für Grundlagen des Entwerfens. „Wir haben geschaut, wo die Schwachpunkte sind und wie wir den Studierenden ihre Aufgabe besser erklären können. Vieles, was wir machen, ist sehr abstrakt. Wenn man aber erst einmal abstrakt denken kann, dann kann man allgemein viel freier denken.“