Bei dem rund 75 Hektar großen Bereich handelt es sich um das Ausdeichungsgebiet „Hengstforde“ (gelegen zwischen Saterlanderstraße und Aperberger Straße). Dass durch eine Rückverlegung des Deiches gewonnene Areal dient unter anderem als Überflutungsfläche, welches im Hochwasserfall Wasser des Aper Tiefs aufnimmt. Für den Großteil des Gebiets schaffen die Studierenden mit ihren Messergebnissen die Grundlage für zukünftige Messungen. Mit den erhobenen Daten lassen sich später beispielsweise Auftrags- und Abtragsflächen ermitteln.
Die Messungen finden in Abstimmung mit dem Projektpartner Ammerländer Wasseracht statt. Die Daten werden hauptsächlich mit Hilfe von Satellitenpositionierungssystemen erzeugt. Der angrenzende Deich wurde von einer professionellen Kameradrohne eines weiteren Projektpartners überflogen. Die erzeugten Messdaten und Luftbilder dienen der Erstellung eines digitalen Geländemodells sowie von Lage- und Höhenplänen. Die umfangreiche Messübung wird von den wissenschaftlichen Mitarbeitern Tobias Berndt und Thorsten Rolfs betreut. „Die Projektarbeit vermittelt den Studierenden Kenntnisse und Fähigkeiten in der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von umfangreichen Vermessungsaufträgen“, erklärt Dozent Tobias Berndt. „Diese praktische Erfahrung ist für den Beruf von Geodätinnen und Geodäten unerlässlich. Die Übung war eine echte Herausforderung für die Viertsemester, da das Gelände teilweise schwer zugänglich ist“, erklärt Berndt weiter.
Richard Eckhoff, Geschäftsführer der Ammerländer Wasseracht, zieht eine positive Zwischenbilanz zur Zusammenarbeit mit der Jade Hochschule: „Die gewonnenen Ergebnisse sind eine gute Basis, um die weitere Entwicklung des Gebietes bewerten zu können. Die Einmessung von Schilf- und Wattflächen geben eine gute Übersicht, wie sich wertvolle Biotopflächen bilden und ausdehnen."
Hintergrund
Das Modul „Hauptvermessungsübung“ ist eine Lehrveranstaltung des Studiengangs „Angewandte Geodäsie“. Bei der jährlich stattfindenden Messübung wird mit verschiedenen niedersächsischen Behörden und Verbänden kooperiert. In diesem Jahr waren die Ammerländer Wasseracht und die Firma Leica Geosystems GmbH als Projektpartner beteiligt.