Wenn Kreativität, Wissenschaft und Technologie zusammenkommen
Studierende erleben abwechslungsreiche internationale Projektwoche in Rēzekne
Spannende Einblicke in internationale Projektarbeiten im Bereich Automatisierungstechnik hat eine Gruppe Studierender des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, Fachbereich Management, Information, Technologie (MIT), an der Rēzekne Academy of Technology (RTA) in Lettland gewonnen.
Die RTA und der Fachbereich MIT der Jade Hochschule kooperieren in der Lehre seit vielen Jahren miteinander und nutzten jetzt wieder die Gelegenheit zum Wissensaustausch: Im Rahmen einer internationalen Lehrveranstaltung an der RTA haben beide Hochschulen eine Woche lang Lösungen zu Automatisierungsprojekten in gemischten Gruppen lettischer und deutscher Studierender erarbeiten lassen.
Vielfältige Automatisierungsprojekte
Die Studierenden widmeten sich dabei verschiedenen Automatisierungstechnikprojekten. Dazu gehörten jeweils ein Versuch einer Fahrstuhl- und einer Warmwassersteuerung sowie mehrere Versuche zur Automatisierung einer Montagestraße. Dabei bearbeiteten die Studierenden acht verschiedene Stationen vom Zuführen der Rohlinge bis hin zur farblichen Sortierung der fertigen Produkte.
In einem weiteren Versuch im Laserzentrum der RTA konstruierten sie unter Einsatz von Lasertechnik ein kleines Schiff aus Metall. „Es war schon eine Herausforderung, es bei der Größe und dem Gewicht des Materials überhaupt schwimmfähig zu gestalten“, erläutert Paul Beckmann vom Fachbereich MIT, der die aktuelle Lehrveranstaltung zusammen mit Prof. Dr. Jochen Radmer betreute und bereits seit 18 Jahren die gemeinsamen Projekte des Fachbereichs mit der RTA begleitet.
Mit Stolz brachten die Studierenden das kleine Schiff am Ende tatsächlich zum Schwimmen. „Das war für uns alle ein unglaublicher Erfolg und ein Beweis für die Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn Kreativität, Wissenschaft und Technologie zusammenkommen“, schreibt die Gruppe in ihrem Abschlussbericht.
Technische Ausstattung der Labore beeindruckt
Da sowohl Dozenten der Jade Hochschule als auch der RTA an den Lehrveranstaltungen beteiligt waren, konnten die Studierenden verschiedene Lehransätze und Wissensquellen nutzen. Die Woche endete mit einer Abschlusskonferenz, auf der die internationalen Studierenden-Teams ihre Projekte präsentierten. Neben dem Laserzentrum lernten sie noch verschiedene andere Labore der RTA kennen, wie das Mechatroniklabor, das Elektrotechniklabor oder das Drohnenlabor.
„Ich war beeindruckt von der hervorragenden Ausstattung und dem professionellen Standard der Labore in Rēzekne. Das weckte in mir schon eine gewisse Bewunderung.“
Felix Kurbjuwei, Student Wirtschaftsingeninieurwesen
Eine Studienexkursion zum Unternehmen „Leax-Rēzekne“ ermöglichte den Studierenden Einblicke in industrielle Praxisanwendungen und half dabei, die Verbindung zwischen dem in der Hochschule erworbenen Wissen und seiner Anwendung in der realen Welt zu vertiefen. Leax ist ein schwedisches Unternehmen, dessen Werk in Rēzekne hauptsächlich Getriebeteile unter anderem für MAN, Scania und Volvo produziert.
Neben den fachlichen Aktivitäten trugen auch ein internationaler Studentenabend und ein gemeinsamer Ausflug in die Region Latgale zur Förderung des kulturellen Austauschs und zwischenmenschlicher Beziehungen bei.
Parks und Seen erwiesen sich als ebenso sehens- und erlebenswert wie das regionale Töpferhandwerk und die Burg Volkenberg. „Ein lettischer Student aus meinem Projekt hat mich bereits zum Angeln nach Lettland eingeladen“, erzählt Wing-Student Christian Wagner. „Wir halten Kontakt und sobald es mir möglich ist, werde ich ihn besuchen und wir gehen zusammen fischen.“
Kultureller Austausch und zwischenmenschliche Beziehungen
„Für mich war diese Woche der gemeinsamen Projekte eine sehr erfolgreiche Veranstaltung“, resümiert Radmer.
„Diese Partnerschaft unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit in Bildung und Kultur und zeigt, dass gemeinsame Projekte zwischen deutschen und lettischen Studierenden nicht nur zur Weiterentwicklung von Fähigkeiten und Wissen beitragen, sondern auch Verständnis und Zusammenarbeit zwischen den Nationen fördern.“
Prof. Dr. Jochen Radmer, Fachbereich Management, Information, Technologie